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Zulassung für Flufenacet-Pestizid Tactic widerrufen

Freigeschaltet am 24.06.2025 um 08:09 durch Sanjo Babić
Agrolandwirtschaft hantiert mit hochgiftigen Mitteln, von denen viele nur per Ausnahmegenehmigung durchgewunken wurden (Symbolbild)
Agrolandwirtschaft hantiert mit hochgiftigen Mitteln, von denen viele nur per Ausnahmegenehmigung durchgewunken wurden (Symbolbild)

Bild: Screenshot Youtube Video: "Doku Gift im Essen – Wie gefährlich sind Pestizide wie Glyphosat für Mensch und Umwelt" / Eigenes Werk

Knapp zwei Jahre nach Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mit Bescheid vom 12. Juni 2025 die Zulassung für das Flufenacet-haltige Pestizid Tactic mit sofortiger Wirkung widerrufen. Somit gelten keine Abverkaufs- und Verbrauchsfristen, das Mittel darf nicht mehr vertrieben oder verwendet werden. Die DUH hatte zuvor mit ihrem Widerspruch bereits eine Pausierung der Zulassung erreicht. Die Zulassungsinhaberin Adama Deutschland GmbH kann noch Widerspruch erheben.

DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch: "Obwohl die Risiken des Flufenacet-Pestizids Tactic seit Langem bekannt sind, blieb das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit bislang untätig. Wir haben frühzeitig gewarnt, geklagt und nicht lockergelassen. Flufenacet ist einer der besonders schädlichen Pestizid-Wirkstoffe. Der nunmehr ausgesprochene Widerruf der Zulassung mit sofortiger Wirkung ist ein großer Erfolg für den Schutz der Gesundheit und des Grundwassers- und ein Beleg dafür, dass sich beharrlicher Einsatz lohnt. Wir bleiben weiter hartnäckig und werden über unsere Pestizid-Klagen hochgiftige Pestizide von unseren Äckern verbannen."

Hintergrund:

Im August 2023 reichte die DUH Klagen gegen die Zulassungen der Flufenacet-haltigen Pestizide Elipris und Tactic beim Verwaltungsgericht Braunschweig ein. Ende September 2024 stellte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) fest, dass Flufenacet die Ausschlusskriterien des Pflanzenschutzmittelrechts für hormonell schädliche Eigenschaften erfüllt. Am 20. Mai 2025 wurde die Flufenacet-Genehmigung von Seiten der EU nicht erneuert. Allerdings stellt die zugrundeliegende Durchführungsverordnung den Mitgliedstaaten die Festlegung üppiger Verkaufs- und Aufbrauchsfristen anheim, die eine Verwendung der Pestizide bis Ende 2026 möglich machen. Die DUH pocht darauf, dass die Zulassungen Flufenacet-haltiger Produkte ohne solche Übergangsfristen mit sofortiger Wirkung widerrufen werden.

Der in Pestizid-Produkten wie Elipris und Tactic enthaltene Wirkstoff Flufenacet gehörte nach Daten des BVL im Jahr 2023 mit 683 Tonnen zu den absatzstärksten Pestizid-Wirkstoffen in Deutschland. Er wird großflächig im Getreideanbau verwendet. Abbauprodukt von Flufenacet ist zudem die "Ewigkeitschemikalie" Trifluoressigsäure (TFA). Der Einsatz von Flufenacet ist laut Umweltbundesamt die Hauptursache für den pestizidbedingten Eintrag von TFA in die Umwelt und führt zu einer Belastung von Gewässern. TFA wurde zuletzt von deutschen Behörden als fortpflanzungsgefährdend, mobil und persistent bewertet.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V. (ots)

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