Studie: Junge Frauen haben weniger Geld als gleichaltrige Männer
Archivmeldung vom 02.12.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.12.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićJungen Frauen steht monatlich deutlich weniger Geld zur Verfügung als gleichaltrigen Männern. Das ergab eine aktuelle Studie des Bundesverbands deutscher Banken (BdB), über welche die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.
Während junge Frauen im Alter von 14 bis 24 Jahren nach eigenen Angaben 
monatlich durchschnittlich 684 Euro zur Verfügung haben, sind es bei 
jungen Männern 990 Euro. Abgefragt wurde das Einkommen, etwa in Form von
 Taschengeld, Gehältern oder sonstigen Einnahmen. Nicht berücksichtigt 
sind Ausgaben, etwa für Miete, Lebensmittel oder Kleidung.
Entsprechend
 der finanziellen Ungleichheit ist auch die Sparrate von jungen Frauen 
geringer als von jungen Männern. 154 Euro können Frauen im Schnitt 
monatlich zurücklegen, 223 Euro Männer. Auch beim Wertpapierbesitz 
werden die Unterschiede deutlich. 43 Prozent der jungen Männer gaben an,
 Wertpapiere zu besitzen, während dies nur 17 Prozent der befragten 
Frauen sagten.
Insgesamt investieren immer mehr junge Menschen in
 Wertpapiere. 31 Prozent aller Befragten im Alter von 14 bis 24 Jahren 
gaben an, Aktien, ETFs, Fonds oder Anleihen zu besitzen. 2018 waren es 
lediglich neun Prozent gewesen, vor drei Jahren 23 Prozent. Bei den 21- 
bis 24-Jährigen gaben sogar 43 Prozent an, Wertpapiere zu besitzen. Mehr
 als jeder zweite Jugendliche oder junger Erwachsene (56 Prozent) gab 
an, regelmäßig zu sparen, 28 Prozent sparten nach eigener Aussage hin 
und wieder. Im Schnitt lag die durchschnittliche Sparrate bei 193 Euro 
und damit 49 Euro höher als vor drei Jahren.
Wichtigster 
Ansprechpartner für junge Menschen, wenn es um das Thema Geld geht, sind
 laut der Studie die eigenen Eltern (80 Prozent), gefolgt von Freunden 
oder Bekannten (54 Prozent). Banken oder Sparkassen sehen nur 37 Prozent
 der Befragten als wichtige Gesprächspartner.
Heiner Herkenhoff, 
Hauptgeschäftsführer im Bundesverband deutscher Banken, mahnte 
angesichts der Ergebnisse Finanzbildung in den Schulen an. "Dass für 
drei Viertel der Jugendlichen Informationen zu Geldangelegenheiten und 
Finanzen wichtig oder sogar sehr wichtig sind, ist dafür eine gute 
Voraussetzung. Dann müssen ihnen aber auch die nötigen Informationen 
insbesondere durch eine fundierte Finanzbildung in den Schulen 
vermittelt werden", sagte Herkenhoff den Funke-Zeitungen.
Eine 
"erfreuliche Entwicklung" sei, dass immer mehr junge Menschen in 
Wertpapiere investieren würden. Die Unterschiede zwischen den 
Geschlechtern bezeichnete Herkenhoff als "besorgniserregend": "Dieses 
Ungleichgewicht müssen wir als Gesellschaft ins Lot bringen. 
Finanzbildung muss hier frühzeitig ansetzen und insbesondere durch die 
Schule für alle erreichbar sein, um die vorhandenen Hemmschwellen 
abzubauen."
Für die Studie im Auftrag des Bundesverbands 
deutscher Banken befragt das Münchener Marktforschungsinstitut Kantar 
telefonisch 700 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 24 
Jahren im Zeitraum zwischen dem 26. August und dem 14. September. Es 
handelt sich um die achte Jugendstudie des Bankenverbands. Diese wird 
alle drei Jahre erhoben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur


        
      
      