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Reiche lassen Londons Nobelviertel aussterben

Archivmeldung vom 04.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
London: pervers hohe Quadratmeter-Preise. Bild: pixelio.de/Anja Semling
London: pervers hohe Quadratmeter-Preise. Bild: pixelio.de/Anja Semling

Londons Nobelviertel mit ihren überhöhten Immobilienpreisen sterben zunehmend aus. Der Grund ist jedoch nicht der, dass die beauftragten Makler keine Abnehmer finden. Vielmehr nutzen die wohlhabenden Käufer ihr Appartement oder ihre Villa in der britischen Hauptstadt nur als einen ihrer mehreren Nebenwohnsitze. Vor allem russische und arabische Geschäftsleute mit dem nötigen Kleingeld greifen in Belgravia oder Chelsea immer häufiger zu.

In Deutschland seien ebenfalls erste Anzeichen zu erkennen, wenn auch noch in geringerem Umfang, wie Vermögensberater Oliver Barnert gegenüber pressetext erklärt. "In München kommt es nicht selten vor, dass stark nachgefragte Luxusimmobilien monatelang leer stehen, da sie nur als Zweit- oder Drittwohnsitz fungieren."

Internationaler, teurer und leerer

In London beschäftigt dieses Phänomen mittlerweile auch die Politik. "Ein paar der reichsten Leute der Welt kaufen hier eine Immobilie als Investment. Diese wohnen dann zwei Wochen in der Stadt und tragen den Rest des Jahres nichts zur lokalen Wirtschaft bei", kritisiert Paul Dimoldenberg von der Labour-Partei. Das Gespenst der neuen Gebäude, in denen kein Licht brennt, sei ein richtiges Problem. Die Eigentümer sind angesichts ihres Reichtums auch nicht darauf angewiesen, ihre Bleibe zu vermieten.

Selbiges Problem haben auch andere Städte wie New York oder Moskau. Der Unterschied ist allerdings, dass in London ein Großteil der Käufer aus dem Ausland stammt. Laut einer Studie des Immobilienunternehmens Savills waren im Vorjahr 34 Prozent aller in gut betuchten Vierteln fündig gewordenen Käufer aus dem Ausland. Im Vorkrisenjahr 2007 waren es hingegen nur 24 Prozent. Bei den exklusivsten Hotspots waren es 2012 sogar 59 Prozent. Das hat die betroffenen Gegenden in London internationaler, teurer und zugleich leerer gemacht.

21 Prozent Wertsteigerung in fünf Jahren

Während die Immobilienpreise rund um London in den vergangenen fünf Jahren um zehn Prozent gesunken sind, kletterten sie in der Stadt selbst um ganze 21 Prozent nach oben. In Mayfair, einen Steinwurf vom Buckingham Palast entfernt, haben die Preise sogar um 30 Prozent zugelegt. Die New York Times berichtet von zahlreichen Bewohnern, die die schrumpfende Zahl von Nachbarn beklagen, die zudem immer seltener Englisch sprechen.

Briten geben für Einfamilienhäuser in den einschlägigen Vierteln durchschnittlich 2,25 Mio. Dollar (1,75 Mio. Euro), Ausländer 3,75 Mio. Dollar und Russen sowie Superreiche aus dem arabischen Raum 7,5 Mio. Dollar aus.

Quelle: www.pressetext.com/Sebastian Köberl

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