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Der Philosoph Nida-Rümelin hält Senkung der Corona-Todeszahlen von 90 Prozent für machbar und warnt vor Corona-Warn-App

Archivmeldung vom 05.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Hier ist die "Epidemische Lage von nationaler Tragweite" zu sehen: Zahl der "COIVD-19 Toten" im Verhältnis zur Bevölkerungszahl, Stand 31.10.2020
Hier ist die "Epidemische Lage von nationaler Tragweite" zu sehen: Zahl der "COIVD-19 Toten" im Verhältnis zur Bevölkerungszahl, Stand 31.10.2020

Bild: CIDM.online / Eigenes Werk

Der Münchner Philosoph und frühere Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin hält den Teil-Lockdown als Folge der steigenden Zahlen von Corona-Neufällen für zu grobschlächtig.

"Der Teil-Lockdown ist eine Notlösung, aber er wird sich nicht als nachhaltig erweisen, wir brauchen eine Strategie die bis in den Sommer trägt", sagte der Professor für Philosophie und politische Theorie an der Universität München der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

"Wir sollten uns darauf konzentrieren, Morbidität und Letalität von Covid-19 massiv zu senken, und das ist nur möglich, wenn man die ältere Generation und die gesundheitlich besonders Gefährdeten schützt. Wenn wir das in den europäischen Ländern realisieren, würden wir die Todeszahlen um mehr als 90 Prozent verringern." Er kritisierte, dass auch acht Monate nach dem Ausbruch der Pandemie die Alten- und Pflegeheime sowie Krankenstationen nicht zuverlässig geschützt würden, obwohl die allein für "mehr als die Hälfte aller Todesfälle in Europa verantwortlich sind". Nida-Rümelin: "Wir haben mit Schnelltests, Sicherheitsschleusen und Masken unterdessen alle Voraussetzungen dafür, das präzise zu tun."

Zugleich kritisierte er die jetzige Corona-Warn-App. "Die jetzige App taugt wenig im Kampf gegen das Virus", sagte der frühere Minister im Kabinett Gerhard Schröders. Die Warn-App, so Nida-Rümelin, sei keine Hilfe bei der Nachverfolgung der Infektionsketten ist. "Stattdessen verlassen wir uns auf oft vage Erinnerungen der Infizierten und auf die Zettelwirtschaft in Gaststätten", ergänzte der Wissenschaftler.

"Wir setzen in einer Krise, in der es um das Leben von Zehntausenden und die Gesundheit von Millionen geht, in der wir deswegen die Grundrechte von Artikel eins, dem Schutz des Lebens, über die Freizügigkeit, die Versammlungsfreiheit, das Recht, einen Beruf auszuüben bis hin zu Besuchen von Verwandten und Freunden massiv einschränken, den Datenschutz absolut", sagte er weiter. Dabei sei der Datenschutz nur ein abgeleitetes Grundrecht. Nida-Rümelin: "Wir verzichten also auf das wirksamste Instrument in der Pandemie-Bekämpfung, weil wir in der ethischen Abwägung versagen. Das kann doch nicht sein."

Quelle: Rheinische Post (ots)


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