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Finanzämter brauchen deutlich länger für Steuererklärungen

Archivmeldung vom 07.01.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.01.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Steuererklärungen und -anträge, Steuerrecht (Symbolbild)
Steuererklärungen und -anträge, Steuerrecht (Symbolbild)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Erstmals seit Jahren sind die Bearbeitungszeiten für Steuererklärungen in Deutschlands Finanzämtern wieder gestiegen. Das zeigt eine Auswertung des Online-Steuerportals "Lohnsteuer Kompakt", über die die "Welt am Sonntag" berichtet. Demnach brauchte der Fiskus im vergangenen Jahr im Schnitt 54 Tage bis zur Erstellung eines Steuerbescheids, fünf Tage länger als 2021. Es ist der erste Anstieg der Bearbeitungszeit seit 2018.

Damals mussten Steuerpflichtige durchschnittlich 56 Tage auf den Bescheid warten. Im Jahr 2022 arbeitete laut der Erhebung Berlins Finanzverwaltung am schnellsten. In der Hauptstadt vergingen im Durchschnitt 46 Tage bis zum Bescheid, in Hamburg waren es 47 Tage. In Bremen mussten sich die Bürger 82 Tage gedulden. Die Durchschnittswerte basieren auf fast 400.000 Steuererklärungen, die 2022 über das Portal erstellt wurden. Die Verzögerungen sind nach Ansicht von Florian Köbler, dem Chef der Deutschen Steuer-Gewerkschaft, nur ein Vorgeschmack auf das, was in diesem Jahr auf die Steuerzahler zukomme. "2023 wird sich die durchschnittliche Bearbeitungsdauer der Steuererklärungen dramatisch erhöhen", sagte Köbler der "Welt am Sonntag". Die Mitarbeiter in vielen Finanzämtern kämen nicht nach mit der Bearbeitung. "Schon jetzt stapeln sich in den Finanzämtern bis zu 50 Prozent mehr Erklärungen als zum Vorjahreszeitpunkt", sagte Köbler. In einigen Regionen betrage die Wartezeit bereits drei Monate. Normalerweise dauere die Bearbeitung nur halb so lange.

Ursache sind laut Köbler die 36 Millionen Grundsteuererklärungen, die zusätzlich von den Ämtern bearbeitet werden müssen. "Diese belasten die Steuerverwaltung bereits seit der zweiten Jahreshälfte 2022 und werden sich auch 2023 drastisch auf die Bearbeitungszeiten auswirken", sagte der Vertreter der Mitarbeiter in der Finanzverwaltung. Zudem werde die Zahl der Einkommensteuererklärungen steigen, weil Hilfszahlungen aus den sogenannten "Entlastungspaketen" versteuert werden müssten. Viele verunsicherte Bürger riefen in den Ämtern an oder gingen in die Servicezentren, sagte Köbler. Dies halte die Beschäftigten von der eigentlichen Arbeit ab. Im Bundesfinanzministerium geht man ebenfalls davon aus, dass sich die Bürger auf weitere Verzögerungen in diesem Jahr einstellen müssen. "Es ist wohl auch im Jahr 2023 noch von steigenden Bearbeitungszeiten auszugehen", teilte das Ministerium auf Anfrage mit.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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