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Schriftsteller attackiert Milbradt wegen Waldschlösschenbrücke

Archivmeldung vom 07.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der ostdeutsche Dichter Thomas Rosenlöcher greift den sächsischen Ministerpräsidenten Georg Milbradt wegen des drohenden Verlustes des Unesco-Welterbetitels im Zusammenhang mit dem Bau der geplanten Dresdner Waldschlösschenbrücke an. "Als wir das Wort noch gar nicht kannten, sind wir schon Welterbe gewesen", schreibt Rosenlöcher in der ZEIT zu dem fortgesetzten Streit.

Rosenlöcher vergleicht Milbradts Ausspruch "Der Verlust des Welterbes ist verkraftbar" mit der Drohung eines Taliban: "Selbst in kulturloseren Gegenden hätte ein derartiger Satz zum sofortigen Rücktritt geführt. Nicht aber in Sachsen mit seinem tendenziellen Einparteiensystem."

Rosenlöcher kritisiert die Zerstörung der Elbwiesen und das Abholzen hunderter alter Bäume. Er wertet die aktuellen Bauarbeiten, die unter Polizeischutz stattfinden, als Verrat an der friedlichen Revolution von 1989: "Sie wollen uns unsere Seele nehmen! Den letzten Rest unserer Bürgerlichkeit, die selbst die DDR überstand! Sogar ein gewisser Honecker hat in den achtziger Jahren, als es um die Sprengung des Pöppelmannschen Barockhauses ging, im letzten Moment eingelenkt!"

Rosenlöcher, Jahrgang 1947, gebürtiger Dresdner, hat in bissig-liebevollen Polemiken schon immer aktuelle Missstände in seiner Heimat kritisiert. Jetzt beteiligt er sich aktiv an den Montagsdemonstrationen gegen die Zerstörung des Elbtals. Dabei habe er viele getroffen, die er schon von 1989 her kannte und "denen es dieser Milbradt eigentlich erst verdankte, uns überhaupt regieren zu dürfen." In der ZEIT schildert er, wie Polizisten während der Baumfällungen mit Demonstranten umsprangen: den Bürgern die Arme nach hinten verdrehten, sie bäuchlings aufs Pflaster zwangen, um ihnen Handschellen anzulegen, ihnen ins Gesicht griffen, sie mit Reizgas besprühten. "Beliebt auch das beiläufige Treten Vorbeigetragener." Kämpferisch schließt Rosenlöcher seine Anklage: "Wir wehren uns noch. Die Anzahl der allwöchentlichen Demonstranten hat letztens sogar zugenommen."

Quelle: DIE ZEIT

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