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Report Mainz: Abgehängte Bahnhöfe

Archivmeldung vom 27.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Deutsche Bahn AG
Bild: Deutsche Bahn AG

Zwölf Verkehrsministerien fordern die Deutsche Bahn auf, ihr Fernverkehrsangebot nicht weiter auszudünnen. Damit reagieren die Bundesländer auf eine von "Report Mainz" heute präsentierte Statistik, nach der 110 Bahnhöfe seit 1999 vom Fernverkehr abgehängt wurden.

Das Verkehrsministerium Nordrhein-Westfalens kritisiert die Entwicklung im Fernverkehr der Deutschen Bahn in einer Stellungnahme für "Report Mainz" als "eine kontinuierliche Ausdünnung des Angebots". "Das Land beobachtet mit Sorge diesen Rückzug des Fernverkehrs aus der Fläche", schreibt auch das Verkehrsministerium Schleswig-Holstein an "Report Mainz" und das Verkehrsministerium Baden-Württemberg: "In den letzten Jahren wurde auch das danach noch verbliebene Fernverkehrsangebot weiter ausgedünnt."

Das hessische Verkehrsministerium klagt: "Für Fahrgäste sind diese Angebotsreduzierungen mit Fahrzeitverlängerungen, Umwegfahrten und Mehrkosten verbunden." Das Verkehrsministerium in Brandenburg teilt mit: "Brandenburg ist von der Fernverkehrspolitik der Bahn besonders negativ betroffen. In der Landeshauptstadt Potsdam halten schon lange keine ICE mehr und ein nennenswertes Fernverkehrsangebot existiert kaum noch. Brandenburg war gezwungen, die von der Bahn eingestellten Fernzüge durch vom Land zu finanzierende Regionalzüge zu ersetzen. Von daher sehen wir das Agieren der DB AG sehr kritisch."

Der Bremer Senat beklagt in seiner Stellungnahme, dass "Bremerhaven seinen Fernverkehrsanschluss vollständig eingebüßt" habe. Der Berliner Senat kritisiert, "dass der überwiegende Teil des Fernverkehrs von Berlin in die ostdeutschen Großstädte und Oberzentren (mit Ausnahme Halle/Leipzig) eingestellt wurde."

"Aus Sicht des Bayerischen Verkehrsministeriums konzentriert sich die DB Fernverkehr AG zu sehr auf Gewinn bringende Hochgeschwindigkeitsachsen. Weniger wirtschaftliche Verbindungen werden ohne Rücksicht auf Länderinteressen eingestellt. Der Bund nimmt seine im Grundgesetz verankerte Verantwortung für den Fernverkehr nicht aktiv wahr", stellt das Bayerische Verkehrsministerium fest.

Aus dem Saarländischen Verkehrsministerium erhielt "Report Mainz" diese Stellungnahme: "In 2012 ist ein weiteres IC-Zugpaar von/nach Frankfurt/M. gestrichen worden. Die Landesregierung hat mehrfach gegen diese Streichung protestiert und auf die Bedeutung einer schnellen Anbindung des Saarlandes an den Fernverkehrsknoten Mannheim hingewiesen. Vor dem Hintergrund der sehr guten Nachfrage bei den ICE-Zügen auf der Verbindung Paris-Saarbrücken-Mannheim/Frankfurt/M. fordert das Saarland zusammen mit seinen regionalen Partnern in Rheinland-Pfalz und Frankreich die Einrichtung zumindest eines weiteren Zugpaares auf dieser Relation."

Die Deutsche Bahn erklärte "Report Mainz" gegenüber, "Fernverkehrszüge statt auf chronisch defizitären Strecken mit zu wenig Fahrgastnachfrage bevorzugt dort einzusetzen, wo es zusätzliche Nachfrage gibt." Bernhard Kaster, Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, erwiderte darauf: "Das muss man in einer Gesamtrechnung betrachten, so wie man das auch immer über die Jahre getan hat, und da kann es nicht sein, dass viele kleinere, aber vor allen Dingen auch mittlere Städte so abgehangen werden, wie das derzeit der Fall ist."

Das bestätigt auch der Verkehrsclub Deutschland (VCD). In seiner Stellungnahme für "Report Mainz" schreibt der Verband, auch aus Sicht des VCD habe "sich das Angebot im Schienenpersonenfernverkehr verschlechtert: Einstellung von Linien, Ausdünnung des Angebotes in Tagesrandlagen und nachfrageschwachen Zeiten, Oberzentren werden nicht mehr angefahren, Halte gestrichen, Abschaffung des Interregios".

Quelle: SWR - Das Erste (ots)

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