Volle Asservatenkammer: Berliner Polizei soll Razzien verschieben
Die Berliner Polizei, mit 28.000 Bediensteten eine der größten Sicherheitsbehörden bundesweit, diskutiert heftig darüber, geplante Razzien verschieben zu müssen. Auslöser ist ein Rundschreiben der Spitze des Landeskriminalamtes (LKA) an die Dienststellen von Ende Juni, das sich wiederum auf die Staatsanwaltschaft bezieht und über das der "Tagesspiegel" berichtet.
Die gab vor einigen Tagen bekannt, dass die Asservatenstelle im
Kriminalgericht Moabit ab 1. Juli bis auf Weiteres wegen Überfüllung
geschlossen sei. Die Moabiter Asservatenkammer, eine der größten
Deutschlands, müsse des Arbeits- und Brandschutzes wegen dringend
saniert werden. In der LKA-E-Mail heißt es nun: "Zur Reduzierung des
derzeitigen Asservatenaufkommens soll jeweils im Einzelfall geprüft
werden, ob die Durchführung von Durchsuchungen - soweit rechtlich und
taktisch vertretbar - aufschiebbar ist."
"Einsätze könnten
aufgeschoben werden, wenn keine Gefahr in Verzug besteht oder es um
weniger schwere Delikte geht - das ist üblich, schon wegen gelegentlich
fehlenden Personals", sagte Carsten Milius vom Bund Deutscher
Kriminalbeamter dem "Tagesspiegel". "Nur ist das aktuelle Signal
trotzdem beunruhigend. Berliner Polizisten finden auch bei Einsätzen,
die vielleicht keine Priorität hatten, öfter Betäubungsmittel, Waffen,
gestohlene oder unverzollte Waren. Wir hoffen, dass die Asservatenstelle
schnell wieder voll genutzt werden kann."
Quelle: dts Nachrichtenagentur