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Staatsanwaltschaft Erfurt ermittelt gegen 92 und 96 jährige Ex-SS-Wachen aus KZ-Buchenwald

Archivmeldung vom 31.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
(Symbolbild)
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Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Die Staatsanwaltschaft Erfurt hat Ermittlungen gegen fünf ehemalige SS-Wachmänner des Konzentrationslagers Buchenwald aufgenommen. Die Vorwürfe lauten auf Beihilfe zum Mord. Das bestätigte eine Sprecherin der Behörde der "taz". Die Beschuldigten sind danach zwischen Juni 1921 und November 1925 geboren, also heute zwischen 92 und 96 alt. Sie leben in Thüringen, Berlin, Baden-Württemberg, Bayern und dem Rheinland. Bisher sind sie noch nicht vernommen worden.

Ausgelöst wurden die Verfahren durch Recherchen der Zentralen Stelle zur Aufklärung von von Nazi-Verbrechen im baden-württembergischen Ludwigsburg. Deren Leiter Jens Rommel sagte der "taz", die Beschuldigten seien in der "Spätphase" von Buchenwald dort eingesetzt worden, also 1944/45. Buchenwald bei Weimar war eines der größten Konzentrationslager auf deutschem Boden. Von 1937 bis zum April 1945 waren dort etwa 266.000 Menschen inhaftiert. 56.000 von ihnen wurden ermordet. Zusammen mit den fünf Erfurter Verfahren hat die Zentrale Stelle in den letzten Monaten damit insgesamt 14 Ermittlungen an die zuständigen Staatsanwaltschaften abgegeben.

Die neuen Fälle sind das Ergebnis von Abgleichungen zwischen Listen ehemaliger SS-Bediensteter in Konzentrationslagern und Nachforschungen darüber, ob Betroffene noch am Leben sind. Eine neue Rechtsauffassung ermöglicht seit 2016 Urteile wegen Beihilfe zum Mord gegen KZ-Personal auch dann, wenn diesem kein individueller Mord nachgewiesen werden kann. Oberstaatsanwalt Jens Rommel von der Zentralen Stelle sagte der taz, seine Behörde betreibe derzeit Vorermittlungen gegen SS-Personal aus den Konzentrationslagern Neuengamme, Bergen-Belsen, Mittelbau, Buchenwald, Sachsenhausen, Ravensbrück, Flossenbürg, Groß Rosen und Mauthausen. Zudem bedenkt die Zentrale Stelle nach Angaben Rommels eine Ausweitung der Recherchen auf weitere Massenverbrechen, etwa bei den Einsatzgruppen in der Sowjetunion oder bei "Räumungen" jüdischer Ghettos im besetzten Polen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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