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Versorgung des Frankfurter Flughafens mit erneuerbaren Energien

Archivmeldung vom 27.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Fraport AG
Bild: Fraport AG

Die Fraport AG, Eigentümerin und Betreiberin des Frankfurter Flughafens, und die D&S Geo Innogy GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen der RWE Innogy GmbH und der Daldrup & Söhne AG, haben heute am Airport Frankfurt die Gründung eines Joint Ventures zur Erkundung und Entwicklung des Tiefengeothermie-Feldes Walldorf in die Wege geleitet. Bei erfolgreicher Erkundung werden die Partner ein Hybrid-Kraftwerk bauen, welches erstmals kombiniert Erdwärme und Biogas zur Erzeugung von Strom und Wärme einsetzt.

Hierauf haben sich die Unternehmen jetzt in einem Memorandum of Understanding (MoU) geeinigt. An dem Joint Venture werden die D&S Geo Innogy 75 Prozent und die Fraport AG 25 Prozent halten.

"Wir sind stolz darauf, das deutsche Top-Drehkreuz des internationalen Luftverkehrs künftig mit erneuerbarer Energie versorgen zu können. Bis es soweit ist, stehen zwar noch zahlreiche Untersuchungen an. Wir sind aber zuversichtlich, vor allem aufgrund unseres neuen Anlagenkonzeptes die Wärmeversorgung des Flughafens zum Teil mit Geothermie sichern zu können. Damit hätte Deutschland ein wahres Leuchtturmprojekt im Bereich erneuerbarer Energien mit hoher internationaler Wahrnehmung", erklärte Prof. Fritz Vahrenholt, Vorsitzender der Geschäftsführung von RWE Innogy.

Als "weiteren Meilenstein für die Umsetzung des Nachhaltigkeitsprogramms der Fraport AG" bezeichnete Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, die Unterzeichnung des MoU. "Unsere Bemühungen, beispielsweise mit der technischen und baulichen Modernisierung unserer Terminalanlagen und dem Einsatz von Elektrofahrzeugen auf dem Vorfeld erhebliche CO2-Reduzierungen am Flughafen zu erreichen, erhalten mit dem heutigen Schritt eine ganz neue Qualität", betonte Schulte. Würden künftig die Fluggastanlagen mit Wärme aus Biogas und Erdwärme versorgt, könnten allein dadurch große Mengen an CO2-Emissionen eingespart werden. "Wir haben daher aus ökologischen und ökonomischen Gründen ein großes Interesse daran, die nun anstehenden Prüfungen gründlich und zugleich zügig zu einem hoffentlich guten Ergebnis zu bringen", erklärte der Fraport-Chef.

Die hessische Umweltministerin Silke Lautenschläger unterstrich, dass der Frankfurter Flughafen ein großes Potenzial besitze, um im Bereich des Klimaschutzes und der erneuerbaren Energien Vorzeigeprojekte zu entwickeln. Der Einsatz von Elektrofahrzeugen und die Nutzung von Biogas und Erdwärme leisteten einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz und zur nachhaltigen Energieversorgung. "Durch das geplante Projekt werden der Standort Frankfurt sowie Arbeitsplätze gesichert. Das zeigt einmal mehr, dass Ökonomie und Ökologie kein Widerspruch sind", unterstrich Lautenschläger. "Ziel der hessischen Landesregierung ist es, bis zum Jahr 2020 den Anteil erneuerbarer Energien auf 20 Prozent am Endenergieverbrauch zu erhöhen. Daher begrüßen wir das Vorhaben der Fraport AG und der D&S Geo Innogy GmbH, den Frankfurter Flughafen umweltfreundlich mit Strom und Wärme zu versorgen", betonte die Ministerin.

Geologisch gehört das Feld Walldorf zu dem für die Nutzung von Geothermie günstigen Oberrheingraben(1). Auf der rund 100 Quadratkilometer großen Fläche sollen in den kommenden Monaten seismische Untersuchungen Aufschluss über das geothermische Potenzial geben. Nach positivem Abschluss der Vorerkundungen wollen die Joint Venture Partner dort gemeinsam bis zu 2.400 Meter tief in die Erde bohren, um das geothermische Kraftwerk zu errichten. Geplant ist mindestens ein Hybrid-Kraftwerk, welches auf der Basis von Erdwärme in Kombination mit Biogas Strom und Wärme erzeugt, zu bauen. Durch den kombinierten Einsatz von Erdwärme und Biogas ermöglicht das Kraftwerk eine grundlastfähige Stromerzeugung mit hohem Wirkungsgrad. Das Biogas erzeugt RWE in einer Biogasanlage in Sachsen-Anhalt, in der Biogas auf Erdgasqualität veredelt wird und dann über das Gasnetz an Fraport AG geliefert wird.

Realisiert und betrieben werden soll die geothermische Anlage durch die im Januar gegründete, eigenständige Projektgesellschaft D&S Geo Innogy(2).

Erläuterungen:

(1)Oberrheingraben

Europa wird im Bereich westlich der Alpen von Nord nach Süd von einem kontinentalen Grabensystem durchzogen. Teil dieses geologischen Systems ist der Oberrheingraben. Bedingt durch seinen geologischen Aufbau bietet er mit außergewöhnlich hohen Temperaturen und Wärmestromdichten sehr gute Voraussetzungen für eine geothermische Strom- und Wärmeerzeugung. Das Feld Walldorf liegt im nördlichen Bereich

(2)Joint Venture D&S Geo Innogy GmbH

Bereits Ende Januar gründete RWE Innogy mit der Daldrup & Söhne AG, Erfurt, das Joint Venture zur Entwicklung, Planung sowie zum Bau von Geothermiekraftwerken. Daldrup & Söhne ist ein börsennotiertes Unternehmen, das sich auf die Planung und Durchführung von geothermischen Bohrungen spezialisiert hat. Das Gemeinschaftsunternehmen D&S Geo Innogy entwickelt bereits vorhandene Felder der RWE Innogy weiter und beantragt zusätzliche Erlaubnisfelder. Darüber hinaus sind Beteiligungen an Projektentwicklungs- und Geothermiegesellschaften in Deutschland und Europa geplant.

Quelle: Fraport AG

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