Netzwerk beklagt neuen Höchststand bei antimuslimischen Vorfällen
Die Zahl antimuslimischer Vorfälle in Deutschland hat im vergangenen Jahr nach Angaben der vom Familienministerium geförderten Allianz Claim einen neuen Höchststand erreicht.
Insgesamt seien 3.080 Übergriffe und Diskriminierungen dokumentiert
worden, teilte die Organisation am Dienstag in Berlin mit. Das sei ein
Anstieg um 60 Prozent gegenüber 2023 (1.926 Vorfälle). Im Schnitt seien
mehr als acht Vorfälle pro Tag registriert worden.
Bei 1.558
Fällen handelte es sich 2024 um verbale Angriffe. Es gab aber auch zwei
Tötungsdelikte und 198 Körperverletzungen. In 70 Fällen waren die
Angriffe gegen religiöse Einrichtungen wie Moscheen gerichtet. Die
Dunkelziffer dürfte laut Claim deutlich höher sein.
"Wir erleben
in Deutschland eine neue Eskalationsstufe antimuslimischer Gewalt,
Diskriminierung und Ausgrenzung", sagte Rima Hanano,
Co-Geschäftsführerin von Claim. Man verzeichne nicht nur einen massiven
Anstieg, sondern auch eine neue Qualität von antimuslimischem Rassismus
in Form einer zunehmenden Normalisierung, Enthemmung und Brutalität.
"Frauen mit Kopftuch werden bespuckt. Kinder werden auf dem Schulweg
beschimpft. Moscheen werden mit Hakenkreuzen beschmiert. Menschen
verlieren Wohnungen, Jobs, Sicherheit, Würde." Die Bundesregierung müsse
jetzt handeln.
Quelle: dts Nachrichtenagentur