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Dramatiker Stephens: In England herrscht ein Klima des Verdachts

Archivmeldung vom 17.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der englische Dramatiker Simon Stephens, 37, einer der erfolgreichsten Stückeschreiber der jüngeren Generation, hat in der ZEIT die Absurdität der menschlichen Situation beschrieben. Die moderne Gesellschaft entspreche den Figuren aus Samuel Becketts Stück "Warten auf Godot", die sich trotz aller guten Vorsätze keinen Millimeter vorwärts bewegten.

Dieser Moment ist für Stephens ein Schlüsselmoment der modernen Dramatik: "Er sagt alles über uns: Wir wissen, dass wir falsch leben. Der Kapitalismus wird uns ruinieren, aber wir tun nichts, um die Dinge zum Besseren zu wenden."

Stephens hat in seinem bekanntesten Theaterstück "Pornography" die Londoner Terroranschläge vom 7. Juli 2005 verarbeitet. Seit jenem Tag, so Stephens, habe sich die englische Gesellschaft entscheidend verändert. "Es herrscht ein Klima des Verdachts, des Zweifels, der Dämonisierung, und dieses Klima verseucht die ganze Kultur. Dem Terror wurde der Krieg erklärt. Wir führen Krieg gegen eine Geisterarmee. Aber gegen Geister kann man keinen Krieg gewinnen."

Stephens: "Als Stückeschreiber will ich Widersprüche erforschen, denn ich glaube, man findet die menschliche Natur in ihnen. Alle Figuren sind mir in gewisser Weise gleich nahe, ich setze sie mir auf wie Masken. Und je älter ich werde, desto mehr wird mein Denken vom Zweifel unterhöhlt. Jede meiner Meinungen wird von ihrem Gegenteil überholt. Das geht manchmal so weit, dass ich kaum fähig bin, meine Sätze zu beenden."

Der Dramatiker ist überzeugt davon, dass das Theater den Menschen helfen kann, die Widersprüchlichkeit und das Chaos ihrer Situation zu erkennen und anzunehmen: "In meinem neuen Stück gibt es eine Stelle, die besagt: 'Der Schmerz ist besser, als nie gelebt zu haben'. Ich glaube an diesen Satz."

Quelle: DIE ZEIT

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