Wirtschaftskriminalität nimmt zu
Die Fälle von Wirtschaftskriminalität in Deutschland sind im laufenden Jahr deutlich angestiegen. Wie das Bundeskriminalamt (BKA) am Donnerstag mitteilte, wurden insgesamt 61.358 Wirtschaftsdelikte registriert, was einer Zunahme von 57,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Aufklärungsquote konnte auf 88,9 Prozent gesteigert werden, was deutlich über der Gesamtaufklärungsquote aller erfassten Straftaten von 58 Prozent liegt.
Der Anstieg der Fallzahlen ist vor allem auf eine Zunahme von
Betrugsfällen (39.207 Fälle; plus 116,7 Prozent) und Abrechnungsbetrug
im Gesundheitswesen (20.553 Fälle; plus 847,6 Prozent) zurückzuführen.
Ein umfangreiches Ermittlungsverfahren in Schleswig-Holstein, das beide
Bereiche betraf, war hierfür ausschlaggebend.
Die durch
Wirtschaftskriminalität entstandene Schadenssumme beläuft sich
bundesweit auf 2,76 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 2,9 Prozent
entspricht. Obwohl Wirtschaftsdelikte nur rund ein Prozent der erfassten
Straftaten ausmachen, sind sie für mehr als ein Drittel des
Gesamtschadens verantwortlich.
Die Strafverfolgungsbehörden sehen
sich mit der zunehmenden Komplexität der Ermittlungsverfahren
konfrontiert. Das BKA teilte mit, dass eine konsequente
Anzeigeerstattung ein wesentlicher Faktor bleibe, um
wirtschaftskriminelle Strukturen sichtbar zu machen und Straftaten
erfolgreich zu verfolgen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur