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Experten halten nichts von Überholverbot für Lkw

Archivmeldung vom 02.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Vorschlag von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee, Lastwagen auf Autobahnen generell das Überholen zu verbieten, stößt in der Öffentlichkeit auf ein geteiltes Echo. 49 Prozent der Bundesbürger sprechen sich nach einer Umfrage des Hamburger Magazins stern für ein Überholverbot aus, 47 Prozent sind dagegen.

Mit dem Überholverbot möchte der SPD-Politiker die Bildung von Staus verhindern und angesichts der Rekord-Spritpreise den Treibstoffverbrauch reduzieren. Außerdem regt Tiefensee an, zu Stoßzeiten eine höhere Mautgebühr zu verlangen und in Ballungsräumen die Standspur für den Verkehr freizugeben.

Verkehrsexperten bezweifeln positive Effekte. "Staus entstehen nicht durch Elefanten-Rennen bei Tempo 80, sondern bei zähfließendem Verkehr mit zehn bis 30 Stundenkilometern", sagt Michael Schreckenberg, der an der Universität Duisburg-Essen die Bereiche Transport und Verkehr erforscht. Der Professor hält auch den Vorschlag, bei hohem Verkehrsaufkommen auch die Standspur freizugeben, für gefährlich: "Sie ist zu schmal, das Unfallrisiko wäre hoch." Außerdem sei der Untergrund nicht für Dauerverkehr ausgelegt.

Für den ADAC ist ein Lkw-Überholverbot nur auf sensiblen Teilabschnitten sinnvoll, wo Leitsysteme den Verkehrsfluss steuern sollten. "Werden alle Laster generell auf die rechte Spur verbannt, entsteht ein Bandwurm, bei dem der Langsamste das Tempo bestimmt", sagt Andreas Hölzel. "Pkws können nur mit Mühe auf die Autobahn auf- oder von ihr abfahren."

Datenbasis: 1000 repräsentativ ausgewählte  Bundesbürger vom 30. Juni 2008. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3,0 Prozentpunkte, Auftraggeber: stern. Quelle: Forsa.

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