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Studie: Steigende Energiepreise schaffen soziale Verwerfungen

Archivmeldung vom 26.08.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.08.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Die russische Förderation ist autark, im Gegensatz zur BRD: Sanktionen treffen ausschließlich die Deutschen (Symbolbild)
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Bild: Eigenes Werk /SB

Die Explosion der Energiepreise wird die Bundesbürger in diesem Winter stärker belasten als bislang bekannt. Das geht aus einer Studie des Potsdamer Klimaökonomen Ottmar Edenhofer sowie des Berliner Mercator-Forschungsinstituts für Klimafolgenforschung hervor, über die der "Spiegel" berichtet.

Demnach muss ein Singlehaushalt mit Gasheizung zwischen Oktober diesen und April nächsten Jahres knapp 2.200 Euro mehr für Energie ausgeben als im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2021. Bei einer vierköpfigen Familie liegen die Zusatzkosten bei über 3.400 Euro. Zudem ist der Mehraufwand der Untersuchung zufolge sozial höchst ungleich verteilt.

Während Niedrigverdiener mit einem Nettoverdienst bis 1.300 Euro im Schnitt bis zu 18 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für Energie aufwenden müssten, sind es bei Topverdienern mit Nettoeinkünften über 4.000 Euro lediglich vier Prozent. "Es drohen soziale Verwerfungen größten Ausmaßes", sagte Edenhofer dem "Spiegel" dazu. "Viele Haushalte werden ihre Heizungs- und Stromrechnungen kaum noch zahlen können." Die bislang diskutierten Entlastungsmaßnahmen der Regierung können der Studie zufolge die Schieflage nur unzureichend beseitigen. Die geringere Mehrwertsteuer auf Gas zum Beispiel, die das Ampelbündnis vergangene Woche auf den Weg gebracht hat, wird die Energierechnung der unteren Gehaltsklassen lediglich auf 50 bis 150 Euro im Monat drücken. Zu wenig, so die Studie, um die Lage auf den unteren Etagen der Verdienstskala spürbar zu verbessern. Auch ein sogenannter Energiepreisdeckel, wie ihn Sozialdemokraten und Gewerkschafter fordern, würde das Problem nicht vollständig lösen.

Während schlechtergestellte Haushalte bei diesem Modell Einkommensverluste bis zu 13 Prozent hinnehmen müssten, hätten Spitzenverdiener mit Einbußen von lediglich vier Prozent zu rechnen. Edenhofer schlägt deshalb ein System vor, das sich auf die Bezieher geringer Einkommen konzentriert. Haushalte mit Nettoeinkünften von weniger als 3.000 Euro monatlich (Verheiratete: 6.000 Euro) würden danach eine staatliche Energieprämie von 80 Euro je Monat und Person bekommen, Kinder und Rentner 40 Euro. Gaskunden erhielten zusätzlich 100 Euro monatlich. "Das würde sicherstellen, dass Gering- wie Gutverdiener ähnliche prozentuale Einbußen zu verkraften hätten", sagte Edenhofer dem "Spiegel".

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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