Bundeswehr wirbt immer häufiger in Schulen
Die Bundeswehr wirbt an Schulen immer häufiger für ihre Arbeit. Das ergibt sich aus der Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken im Bundestag, über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten.
So traten Bundeswehr-Offiziere im Jahr 2020 noch 983-Mal vor Schülern
der Sekundarstufe I auf, im vergangenen Jahr lag die Zahl der Auftritte
bereits bei 2.356 - sowie bei 777 im ersten Quartal dieses Jahres, was
hochgerechnet auf das Gesamtjahr 3.108 Auftritten entspräche.
Vor
Schülern der Sekundarstufe II waren es im Jahr 2020 genau 1.017
Auftritte - gegenüber 2.086 Auftritten im vergangenen Jahr und 706 im
ersten Quartal dieses Jahres, was sich auf 2.824 Auftritte im Gesamtjahr
summieren würde.
Die stellvertretende Vorsitzende der
Linksfraktion, Nicole Gohlke, kritisierte diese Entwicklung. "Die
zunehmende Präsenz der Bundeswehr in Schulen ist kein Beitrag zur
Aufklärung, sondern schlichtweg der Versuch, das Image der Streitkräfte
aufzupolieren und gezielt junge Menschen - teils sogar Minderjährige -
für den Dienst an der Waffe zu gewinnen", sagte sie dem RND.
"Die
Bundeswehr ist kein neutraler Akteur in Fragen der Friedenspolitik.
Doch genau diese Friedenspolitik wäre angesichts globaler Spannungen
dringend notwendig - nicht weitere Aufrüstung." Gohlke mahnte: "Statt
Millionen in Werbekampagnen und Nachwuchswerbung zu stecken, sollte die
Bundesregierung in Bildungsgerechtigkeit investieren. Junge Menschen
brauchen Perspektiven, keine Militärpropaganda im Klassenzimmer."
Quelle: dts Nachrichtenagentur