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Unicef-Mitarbeiterin: Abschiebung macht krank

Archivmeldung vom 27.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Flagge Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (englisch  ursprünglich United Nations International Children’s Emergency Fund, seit 1953 United Nations Children’s Fund, UNICEF)
Flagge Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (englisch ursprünglich United Nations International Children’s Emergency Fund, seit 1953 United Nations Children’s Fund, UNICEF)

Die leitende Unicef-Mitarbeiterin Verena Knaus, sieht in der Abschiebung von Kosovo-Flüchtlingskindern eine Ursache für deren Krankheitssymptome. "Viele klagten über Nervosität, Angst, Schwindel, Alpträume, Kopf- und Magenschmerzen. Jedes dritte Kind und jeder dritte Jugendliche hatte posttraumatische Belastungsstörungen, wie sie bei Kriegsteilnehmern diagnostiziert werden", erklärte Knaus mit Blick auf eine Unicef-Studie, die 164 Kinder und Jugendliche ab sechs Jahren untersucht hat, die mit ihren Familien aus Deutschland und Österreich ins Kosovo abgeschoben wurden.

Fast die Hälfte der Jugendlichen leide unter Depressionen, ein Viertel äußere Suizidgedanken. "Das ist erstaunlich, denn sie haben den Konflikt im Kosovo gar nicht selbst erlebt. Sie waren in Deutschland, viele sind hier geboren worden", betonte die Unicef-Mitarbeiterin. Als Ursache nannte die Expertin traumatische Erlebnisse während der Abschiebung. "Aber auch die Angst davor war belastend und die fehlende Unterstützung der Eltern, die selbst Hilfe gebraucht hätten", sagte Knaus. Die Verweildauer im Zufluchtsland sei allerdings auch ausschlaggebend dafür, wie traumatisierend eine spätere Abschiebung wirke. Wichtig sei zudem die Frage, ob die Flüchtlinge in ihrem Heimatland zu einer Minderheit oder zur Bevölkerungsmehrheit gehörten.

Aktuell befinden sich noch rund 6.000 Roma-Kinder aus dem Kosovo in Deutschland, über deren Zukunft entschieden werden muss. "Für diese kleine Gruppe sollte man eine politische Lösung finden, damit die Betroffenen bleiben können", erklärte Knaus abschließend.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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