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Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung gegen Berliner Islamist Denis C.

Archivmeldung vom 24.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Osama bin Laden im Jahr 1997. Bild: Conny / wikipedia.org
Osama bin Laden im Jahr 1997. Bild: Conny / wikipedia.org

Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt gegen den radikalen Islamisten Denis C. alias "Abu Maleeq" wegen Volksverhetzung. Das hat die Behörde dem ARD-Politikmagazin "Report Mainz" bestätigt. Hintergrund sind demnach Videos, auf denen zu sehen ist, wie Denis C. mit islamischen Liedern, so genannten Nasheeds, im Internet unter anderem Osama bin Laden verherrlicht und zum Heiligen Krieg aufruft.

Denis C. spielt indirekt auch eine Rolle im Prozess gegen Arid U., den Attentäter vom Frankfurter Flughafen, gegen den im Februar das Urteil fallen soll. Vor seiner Tat hatte Arid U. im Internet seine Sympathie für den Nasheed-Sänger bekundet. Auf der Internetplattform Facebook schrieb er: "Abu Maleeq, ich liebe dich für Allah." In ihrem Plädoyer hatte die Bundesanwaltschaft zu der Rolle von Nasheeds auf den Radikalisierungsprozess Arid U.s gesagt: "Die Lieder haben ihn heiß gemacht."

Denis C. war früher als Rapper unter dem Namen Deso Dogg bekannt. Nach seinem Rückzug aus dem Musikgeschäft bekennt er sich offen zur Salafistenszene und nennt sich "Abu Maleeq". Neuerdings tritt er unter dem Namen "Abu Talha Al-Almani" auf. Diesen Namen trug auch der Bonner Islamist Bekkay Harrach, der 2009 in das pakistanisch-afghanische Grenzgebiet in den Heiligen Krieg gezogen war und dort ums Leben kam.

In einem der Videos huldigt Denis C. Osama bin Laden als "den schönsten Märtyrer dieser Welt". Die Szene wurde nach Informationen von "Report Mainz" in einem Park in Bonn gedreht, wenige Wochen nach dem Tod Osama bin Ladens. Zu sehen sind auch mehrere Jugendliche. Nach Informationen von "Report Mainz" sang Denis C. dieses Lied zuletzt während eines umstrittenen Islamseminars vor drei Wochen in einer Moschee im Kölner Stadtteil Zollstock. Gegen Denis C. liegt zudem eine Anzeige vor, weil er am Rande der Veranstaltung einen Reporter der ARD attackiert und eine Kamera gewaltsam zerstört haben soll.

Bereits Ende 2010 hatte C. mit einem Nasheed für den Heiligen Krieg geworben. Nach Informationen von "Report Mainz" hat die "Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften" inzwischen wegen mehrerer Videos mit Nasheeds von Denis C. ein Indizierungsverfahren wegen möglicher jugendgefährdender Inhalte eingeleitet. Nach Ansicht von Experten sind Nasheeds zur Radikalisierung von Jugendlichen geeignet. Claudia Schmid, Leiterin des Verfassungsschutzes Berlin, sagte gegenüber "Report Mainz": "Wir beobachten seit geraumer Zeit eine Zunahme von Kampf-Nasheeds auf deutsch, die ganz gezielt Jugendliche ansprechen wollen und die als Wegbereiter für eine salafistische-djihadistische Ideologie dienen, und das ist besorgniserregend."

Ein anderer Nasheed-Sänger aus dem Rhein-Main-Gebiet propagiert in deutscher Sprache einen islamischen Staat und verherrlicht die Scharia. Bekannt ist auch, dass Arid U. während seiner Fahrt zum Flughafen ein Nasheed mit dem Titel "Mutter bleibe standhaft" hörte, gesungen von Mounir Chouka, einem Deutschen, der aus dem afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet in deutscher Sprache Propaganda für den Heiligen Krieg macht. Claudia Dantschke, Islamismusexpertin bei der "Gesellschaft Demokratische Kultur", beobachtet seit Monaten die Verbreitung solcher Nasheeds. In "Report Mainz" sagte sie: "Ich sehe die Nasheeds schon als problematisch an, weil sie auch sehr radikale Botschaften propagieren, und die werden bei dem ein oder anderen Jugendlichen auf fruchtbaren Boden fallen."

Quelle: SWR - Das Erste (ots)

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