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Führungsstreit bei Unicef wird zur Schlammschlacht

Archivmeldung vom 05.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Unicef verliert möglicherweise weitere Förderer. Nach dem Rückzug der Schwimmerin Sandra Völker sieht die bekannteste Unicef-Botschafterin, die Fernsehjournalistin Sabine Christiansen, Klärungsbedarf. Sie traf sich am Dienstag nach Angaben ihres Sprechers mit Unicef-Vertretern und will sich am Mittwoch öffentlich äußern.

Der Führungsstreit bei Unicef entwickelt sich zur Schlammschlacht. Aus dem Umfeld der Kölner Unicef-Zentrale wird der früheren Vorsitzenden Heide Simonis vorgeworfen, Staatsanwaltschaft und Polizei mit Material gegen Unicef-Geschäftführer Dietrich Garlichs versorgt zu haben. Dem Tagesspiegel liegen Unterlagen vor, die belegen, dass Simonis anonyme Hinweise zu Beraterverträgen weiterleitete, die in ihrem Kieler Büro eingegangen waren. Zusätzlich erhielt die Staatsanwaltschaft Kostenschätzungen zum Umbau der Kölner Hauptverwaltung, die ihrer   Ansicht nach  nicht ausreichend im Etat ausgewiesen waren. Simonis bestreitet dies nicht. Ihr Mitarbeiter Matthias Beigel erklärte dem Tagesspiegel, die Informationen seien weitergegeben worden, um nicht in den Verdacht der Aktenunterdrückung zu geraten. Unterdessen scheint es unwahrscheinlich, dass Unicef sein Spendensiegel verliert. Burkhard Wilke, der Geschäftsführer der vergebenden Organisation DZI, sagte: "Nach unserem derzeitigen Eindruck kann ich sagen, dass das Führungsproblem das Dramatischste war, man muss Unicef vor Unicef schützen".

Ehemalige Unicef-Geschäftsführerin fordert Rücktritt von Vorstand und Geschäftsführung

Die frühere Geschäftsführerin von Unicef Deutschland, Katharina Schippers, hat den geschlossenen Rücktritt von Vorstand und Geschäftsführung des Kinderhilfswerks gefordert. Ihr sei "unverständlich, wie Arroganz und die Abwesenheit jeglicher Sensibilität bei denen, die Vorbild sein sollten, die juristischen Tatbestände über die moralisch-ethischen stellen", schreibt Schippers in einem Brief an die zurückgetretene Unicef-Vorsitzende Heide Simonis, aus dem der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe) zitiert. Der Vorstand habe als Genehmigungs- und Kontrollorgan gegenüber dem in die Kritik geratenen Geschäftsführer Dietrich Garlichs versagt und suche deshalb jetzt den Schulterschluss mit ihm, Das sei "gegenüber denjenigen, die gerade wegen dieser ethischen Werte an Unicef geglaubt haben, menschenverachtend". Die "maßlose Enttäuschung" bei den 8000 ehrenamtlichen Helfern und in der Öffentlichkeit habe nicht Simonis allein zu verantworten. Diese habe vielmehr bei ihren Bemühungen, Missstände abzustellen, "nicht mit Widerstand aus den eigenen Reihen gerechnet". Schippers war von 1982 bis 1988 Geschäftsführerin von Unicef Deutschland und damit Garlichs' Vorgängerin.

Quelle: Der Tagesspiegel / Kölner Stadt-Anzeiger


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