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Acht Millionen Haushalte haben schon einmal Putzfrau, Babysitter und Co schwarz beschäftigt

Archivmeldung vom 12.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Von rund 40 Millionen Haushalten in Deutschland hat fast jeder Fünfte schon einmal eine Hilfe schwarz beschäftigt - das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag der Minijob-Zentrale.

Die Umfrage ist Teil des heute erscheinenden Haushaltsreports. Es wurde untersucht, welche Rolle Schwarzarbeit in Privathaushalten spielt, und wie Haushaltsführende ihre Arbeit in Haus, Wohnung oder Garten managen.

Laut Studie haben 18 Prozent der 2.091 befragten Männer und Frauen ab 14 Jahren bereits einmal eine Hilfe in ihrem Haushalt arbeiten lassen, ohne sie anzumelden. "Für viele ist die Beschäftigung einer unangemeldeten Hilfe ein Kavaliersdelikt", sagt Dr. Dominik H. Enste, Schwarzarbeitsexperte beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln). "Die Nachbarn machen es, die Bekannten machen es, und die Freunde machen es auch: Was jeder macht, kann nicht falsch sein, lautet die Devise." Ein schlechtes Gewissen haben die meisten heimlichen Arbeitgeber (79 Prozent) daher nicht. Ihr Hauptmotiv: Sie wollen die Haushaltskasse schonen. 27 Prozent von ihnen geben an, dass sie Geld sparen möchten. "Wer eine Hilfe als 400-Euro-Minijobber anmeldet, hat dadurch jedoch kaum Mehrkosten. Er kann seit 2009 sogar 20 Prozent der gesamten Ausgaben von seiner Einkommensteuer abziehen statt wie bisher 10 Prozent - maximal jedoch 510 Euro pro Jahr", so Dr. Erik Thomsen, Leiter der Minijob-Zentrale der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See. "Manche Befragte schrecken laut Report zudem vor dem bürokratischen Aufwand zurück, den sie hinter einer Anmeldung vermuten. Mit dem Haushaltsscheckverfahren der Minijob-Zentrale, einem einseitigen Formular, ist es jedoch ganz einfach und unkompliziert, eine Hilfe anzumelden."

Hilfe möchte nicht angemeldet werden

Doch nicht in jedem Fall ist es der Arbeitgeber, der sich um eine Anmeldung drücken möchte. Jeder Vierte (24 Prozent) beschäftigt seine Hilfe schwarz, weil sie nicht offiziell arbeiten will. "Viele Haushalte würden ihre Hilfe gerne anmelden, wenn diese dazu bereit wäre", so Thomsen. Hier gelte es, Überzeugungsarbeit zu leisten. "Vielen Arbeitnehmern ist nicht bewusst, dass sie von einer Anmeldung profitieren. Sie werden beispielsweise zur gesetzlichen Unfallversicherung gemeldet, haben das Recht auf Urlaub und auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall."

Bei jedem Vierten kommen Ordnung und Sauberkeit zu kurz In der für die Minijob-Zentrale durchgeführten Untersuchung wurde zudem ermittelt, wie Haushaltsführende in Deutschland ihre Arbeit in Wohnung, Haus oder Garten managen. Dazu befragte TNS Emnid zusätzlich 1.896 Personen über 14 Jahren in Deutschland, die sich selbst um den Haushalt kümmern. Das Ergebnis: Drei Viertel fühlen sich manchmal (54 Prozent) oder oft (21 Prozent) von der Hausarbeit überlastet. Bei jedem Vierten (24 Prozent) kommen Ordnung und Sauberkeit zu kurz. Am häufigsten bleiben Staubsauger und Putzlappen bei den Befragten mit Abitur oder Studium im Schrank: Jeder Dritte (33 Prozent) schafft es nicht immer, sich um die Wohnungsreinigung zu kümmern. Fast zwei Drittel derjenigen mit Abitur oder Studium (60 Prozent) hätten gerne eine Hilfe, die sie bei dieser Arbeit unterstützt.

Keine Hilfe trotz Stress

Doch die Haushaltshaltsführenden nehmen laut Umfrage nur wenig Unterstützung in Anspruch: Jeder Zweite (49 Prozent) erledigt die anfallenden Arbeiten in der Regel allein. "Nur wenige nutzen die Gelegenheit, um sich zu entlasten", sagt Thomsen. "Ein Minijobber kann hier Unterstützung bieten. Er erledigt alle haushaltsnahen Tätigkeiten und verschafft mehr Zeit für Familie oder Beruf."

Quelle: Minijob-Zentrale

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