Union will Eingriffe mit Botox und Hyaluron strenger regulieren
Politiker mehrerer Parteien fordern strengere Vorschriften dafür, welche Berufsgruppen medizinische Schönheitseingriffe durchführen dürfen. "Das Heilpraktikergesetz ist veraltet und berücksichtigt moderne ästhetische Eingriffe nicht", sagte Simone Borchardt (CDU), gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag, der "Welt am Sonntag".
Problematisch sei beispielsweise, dass Heilpraktiker Hyaluronsäure
injizieren dürften, trotz hoher Risiken gerade bei Injektionen im
Gesichtsbereich. "Diese Regelung ist aus Patientensicht nicht mehr
vertretbar", sagte Borchardt.
Die Unionspolitikerin fordert zudem
eine stärkere Kontrolle der Werbung für solche Eingriffe auf
Social-Media-Plattformen. "Aggressive Werbung in sozialen Medien ohne
erkennbare Qualifikation darf nicht länger toleriert werden", sagte sie.
Wer ohne entsprechende Qualifikation Eingriffe mit Botox und
Hyaluronsäure anbiete, handle illegal und gefährde Patienten. "Hier
müssen bestehende Regeln konsequenter kontrolliert und Verstöße stärker
geahndet werden", sagte Borchardt.
Auch
Grünen-Gesundheitssprecher Janosch Dahmen sieht Handlungsbedarf. "Wir
brauchen endlich eine grundlegende Reform des Patientenrechtegesetzes
und des Heilpraktikergesetzes", sagte er. "Seriöse Medizin darf nicht
durch Social-Media-Influencer, Scharlatanerie und unseriöse
Heilsversprechen untergraben werden."
Linken-Gesundheitssprecherin
Julia-Christina Stange sieht das ähnlich. "Jeder medizinische Eingriff
birgt Risiken. Um Missbrauch und Fehlinformationen einzudämmen, müssen
gesundheitsrelevante Beiträge bei Social Media strenger reguliert
werden", sagte Stange.
Quelle: dts Nachrichtenagentur