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Schwule Juristen an Merkel: Rehabilitierung der Opfer des §175 jetzt!

Archivmeldung vom 21.03.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.03.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Anthrax im Briefumschlag: So ist das Virus tödlich. Bild: pixelio.de/Petra Bork
Anthrax im Briefumschlag: So ist das Virus tödlich. Bild: pixelio.de/Petra Bork

In einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert die Bundesarbeitsgemeinschaft Schwule Juristen (BASJ) die Rehabilitierung schwuler Männer, die in der Bundesrepublik Deutschland nach §175 verurteilt wurden, "unbedingt noch in dieser Legislaturperiode". Gleichlautende Schreiben gingen an die Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder (CDU/CSU) und Thomas Oppermann (SPD).

Gerechtigkeit für die noch lebenden Opfer

"Wir erwarten von der Bundesregierung und dem Gesetzgeber, dass den noch lebenden Opfern der Homosexuellenverfolgung jetzt schnell Gerechtigkeit widerfährt", heißt es in dem Brief weiter. Ein Gesetzentwurf zur Rehabilitierung und Entschädigung aus dem Bundesjustizministerium liegt seit Oktober 2016 vor, wird zurzeit aber noch in der Koalition abgestimmt. Er soll Thema in der jüngst verschobenen Sitzung des Koalitionsausschusses werden.

Auch Antidiskriminierungsstelle des Bundes und Schwule Senioren mahnen zur Eile

Zuletzt hat die Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren zur Eile gemahnt: Die Aufhebung der Urteile und die Entschädigung seien in Gefahr, da das Gesetz sieben Sitzungswochen vor Ende der Legislaturperiode noch immer nicht in den Bundestag eingebracht worden sei.

Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Christine Lüders, hatte die Verschiebung des Koalitionsausschusses vor diesem Hintergrund als "dramatisch" bezeichnet: Es bestehe die Gefahr, dass das Vorhaben noch scheitere.

Klar ist dabei: Kommt die Rehabilitierung nicht in dieser Legislaturperiode, werden viele der hochbetagten Opfer des §175 sie nicht mehr erleben.

Deutsche AIDS-Hilfe: Projekt von historischer Bedeutung

Die Deutsche AIDS-Hilfe unterstützt die Forderung nach umgehender Rehabilitierung und Entschädigung der Opfer des §175, der das Leben zahlreicher Menschen ruiniert und unermessliches Leid hervorgerufen hat. Die Betroffenen gelten noch immer als vorbestraft.

"Die Rehabilitierung ist ein Projekt von historischer Dimension, das aufgrund des Alters der Betroffenen keinen Aufschub mehr duldet", sagt DAH-Vorstand Manuel Izdebski.

Offener Brief der Bundesarbeitsgemeinschaft Schwule Juristen (BASJ): http://ots.de/gK2rC

Quelle: Deutsche AIDS-Hilfe (ots)

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