Wirtschaftsweise mahnt realistischere Annahmen beim Strombedarf an
Nach Angaben der dts Nachrichtenagentur hat Monika Schnitzer, Vorsitzende des Sachverständigenrats Wirtschaft, Zweifel an der offiziellen Strombedarfsprognose des Wirtschaftsministeriums geäußert. Sie warnt laut dts, dass die Annahmen zu niedrig sein könnten und Investitionsentscheidungen dadurch in die falsche Richtung laufen. Die Ökonomin fordert eine zügige Aktualisierung auf Basis der jüngsten Industrie- und Elektrifizierungspläne.
Schnitzer verweist auf zusätzliche Lasten durch E-Mobilität, Wärmepumpen und die Elektrifizierung energieintensiver Prozesse. Wer den künftigen Bedarf unterschätze, riskiere Engpässe, Preisspitzen und eine geringere Standortattraktivität. Aus Sicht der Wirtschaftsweisen braucht es belastbare Pfade für Erzeugung, Netz und Speicher, damit Unternehmen verlässlich planen können.
Das Ministerium setzt bislang stark auf Effizienzgewinne und Lastmanagement. Kritiker halten dagegen, dass beides die steigende Grundlast nicht vollständig auffängt und dass Backup-Kapazitäten schneller aufgebaut werden müssen. Diskutiert werden Kapazitätsmechanismen, mehr flexible Gaskraftwerke und ein beschleunigter Netzausbau, flankiert von schnellerer Genehmigungspraxis.
Quelle: ExtremNews