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Chef der Landesarbeitsagentur, Kay Senius: Digitalisierung ist keine Zukunftsmusik

Archivmeldung vom 29.04.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.04.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de
Bild: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de

Obwohl der Arbeitsmarkt brummt, deuten sich dort große Umbrüche an. Darauf verweist der Chef der Landesarbeitsagentur Sachsen-Anhalt/Thüringen, Kay Senius, in einem Gastbeitrag für die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Wochenendausgabe). Während für die einen die Digitalisierung eher Wachstum und Fortschritt bedeute, befürchten andere den Wegfall von Jobs, Massenarbeitslosigkeit und die Herausbildung eines Heers von digitalen Tagelöhnern, so Senius.

Zudem sei für viele das Thema noch immer Zukunftsmusik, obwohl die Digitalisierung längst in vollem Gange sei. Das erfordere, dass jetzt die Weichen für eine gerechte Wirtschaftsordnung im digitalen Zeitalter zu stellen. Konkret müsse etwa bei neuen Arbeitsformen, wie dem "Crowdworking", geklärt werden, wie diese in den Arbeitnehmerschutz und die Sozialversicherung einbezogen werden, damit kein "Prekariat 4.0" entstehe, betont Senius.

Senius macht sich aber gleichzeitig für die Unternehmen stark und nimmt die Politik in die Pflicht. Die Wirtschaft müsse vor einer Überforderung geschützt werden. Kleine Unternehmer bräuchten Unterstützung bei der Weiterbildung ihrer Mitarbeiter und bei der Ausschöpfung des Produktivitätspotenzials der Digitalisierung. Dafür, so sein Fazit, müsse endlich eine digitale Infrastruktur geschaffen werden, die die Unternehmen bräuchten, um nicht den Anschluss zu verlieren.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)

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