Maskenaffäre weitet sich durch Geheimbericht aus
Bisher unbekannte Ermittlungsakten der Sonderermittlerin im Gesundheitsministerium, der ehemaligen Justizstaatssekretärin Margaretha Sudhof (SPD), zeigen einem Medienbericht zufolge neue Unregelmäßigkeiten bei der Beschaffung von Schutzmasken. Wie die FAZ schreibt, soll das Gesundheitsministerium unter dem damaligen Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hohe Vergleichszahlungen an Lieferanten mitverschuldet haben. Kritik gibt es erstmals auch am damals vom späteren Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geführten Bundesfinanzministerium.
Aus Teilen des Sudhof-Berichts, über den die FAZ berichtet, geht es um
die möglicherweise unnötigen oder unstatthaften außergerichtlichen
Vergleiche mit Maskenhändlern, die den Bund wegen Nichteinhaltung der
Lieferverträge verklagt hatten. Aus dem bisher nicht veröffentlichten
geht hervor, dass sich das Haus des damaligen Gesundheitsministers
Spahns durch übertriebene Prüfungsanforderungen an die Maskenqualität
vor Gericht angreifbar machte. Aufgrund dieses Fehlers sah sich der Bund
offenbar zu Vergleichen gezwungen, die den Steuerzahler viele Millionen
Euro kosteten.
Laut Bericht ignorierten die Verantwortlichen
außerdem die rechtlichen Vorgaben zur Verwendung von Bundesmitteln,
indem sie größere Vergleichssummen nicht vom Bundesfinanzministerium
freigeben ließen. Allerdings habe dieses Ressort auch nicht nachgefragt
oder auf Einhaltung der Vorschriften gedrungen, rügt das
Sudhof-Gutachten. Die FAZ hatte zuvor bereits berichtet, dass die
Zusatzkosten für überteuerte Masken noch einmal mehr als 150 Millionen
Euro höher lagen als zuvor bekannt.
Das Gesundheitsministerium
unter der heutigen Chefin Nina Warken (CDU) wollte laut Zeitung zu
detaillierten Nachfragen keine Stellung nehmen. Das Finanzministerium
unter seinem heutigen Chef Lars Klingbeil (SPD) lehnte am Donnerstag
jeden Kommentar zu den Vorgängen ab, da ihm der Sudhof-Bericht nicht
vorliege.
Quelle: dts Nachrichtenagentur