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Karliczek: Länder müssen mehr für Digitalisierung ihrer Schulen tun

Archivmeldung vom 29.05.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.05.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Anja Karliczek (2018)
Anja Karliczek (2018)

Bild: Screenshot Anja Karliczek Internetseite / Eigenes Werk

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) mahnt die Bundesländer, ihre Lehrer besser auf die Digitalisierung an den Schulen vorzubereiten. "Ich möchte, dass die Digitalisierung möglichst schnell die Schulen erreicht und deshalb haben wir bereits die dafür notwendige Grundgesetzänderung auf den Weg gebracht", sagte sie der "Bild". Noch steht aber die Abstimmung im Bundestag und im Bundesrat aus.

"Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Länder bis dahin die Lehreraus- und -fortbildung voranbringen und digitale Lehrformate entwickeln würden", sagte Karliczek. "Wichtig ist mir, dass die digitalen Geräte sinnvoll im Unterricht genutzt werden. Sie sollen den Unterricht verbessern, dürfen Schüler aber nicht ablenken." Die Länder sehen sich hingegen bestens auf die Digitalisierung vorbereitet und mahnen an, endlich die im Koalitionsvertrag versprochenen fünf Milliarden Euro fließen zu lassen. Es sei "ernüchternd", dass "von den versprochenen fünf Milliarden Euro nur noch dreieinhalb Milliarden in dieser Legislaturperiode übrig sind", sagte Nordrhein-Westfalens Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) der "Bild". Karliczek forderte sie dazu auf, dem Finanzminister jetzt konkrete Zusagen abzuringen. "Der ausgedünnte Digitalpakt bedeutet konkret für NRW, dass wir rund 250 Millionen Euro weniger zur Verfügung haben", so die Landesministerin.

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sagte der Zeitung: "Es ist überfällig, dass wir bald mal wissen, was genau, wie und ab wann gefördert werden soll. Die Länder und Kommunen stehen schon lange in den Startlöchern." Auch Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) mahnte Berlin: "Der Bund muss schnell eine zielführende, schlanke und unkomplizierte Förderstruktur aufsetzen und an die bereits ausgearbeiteten Eckpunkte anknüpfen. Wir sind bereit." Eine Umfrage der Zeitung unter acht Kultusministerien hatte ergeben, dass rund 60.000 Lehrer im Schuljahr 2016/17 bereits an Fortbildungen zur Digitalisierung teilgenommen hatten. Die anderen acht Kultusministerien gaben ebenfalls an, dass zahlreiche Lehrer Fortbildungen besucht hätten, konnten dazu aber keine Zahlen vorlegen. Auf Anfrage gaben alle Bundesländer an, eine digitale Bildungsstrategie ausgearbeitet und festgeschrieben zu haben. In den meisten Ländern orientiert sich diese Strategie an der der Kultusministerkonferenz "Bildung in der digitalen Welt". Alle Kultusministerien gaben auf Anfrage der Zeitung an, in den Lehrplänen bereits digitale Elemente festgeschrieben zu haben oder diese zu entwickeln.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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