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SPD diskutiert über Studentenzahlen

Archivmeldung vom 31.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Julian Nida-Rümelin während einer Lesung der Lit.Cologne
Julian Nida-Rümelin während einer Lesung der Lit.Cologne

Foto: Perikles
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In der SPD ist ein Streit darüber entbrannt, ob es zu viele Studenten gibt. Der Vorsitzende der SPD-Grundwertekommission, Julian Nida-Rümelin, kritisierte, dass immer mehr junge Menschen studierten, statt eine Ausbildung zu machen. "Bald laufen die Studenten den Azubis den Rang ab. Das finde ich falsch", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (F.A.S.) "Wir sollten den Akademisierungswahn stoppen."

Widerspruch erhielt Nida-Rümelin von SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles. Sie sagte der F.A.S.: "Wenn jetzt mehr als 50 Prozent eines Jahrgangs studieren, ist das ein unverzichtbarer Beitrag für unseren Anschluss im internationalen Vergleich." Allerdings müsse gleichzeitig die berufliche Bildung gestärkt und attraktiver gemacht werden. "Es müssen wieder mehr Betriebe ausbilden, mindestens 30 Prozent statt der heute 22 Prozent", forderte Nahles. Ausbildung und Studium dürften nicht weiter als zwei getrennte Säulen betrachtet werden.

Nida-Rümelin, der in den Jahren 2001 und 2002 Kulturstaatsminister unter Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) war, zeigte sich überzeugt, dass die "besondere Stärke" des deutschen Bildungssystems darin bestehe, eine hochwertige Berufsausbildung weiter im dualen System zu machen: "Das kann aber nur funktionieren, wenn die Mehrzahl eines Jahrgangs weiter in die berufliche Lehre geht, nicht eine kleine Minderheit." Er wies darauf hin, dass es in Deutschland bald 60 Prozent Studienberechtigte gebe; in einigen Städten seien es bereits 70 Prozent: "Meine These ist, dass sich daraus eine neue Qualität ergibt - eine negative."

Der Philosoph wandte sich dagegen, dass die soziale Herkunft bestimme, wer Erfolg habe und wer nicht. Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) widersprach Nida-Rümelin. "Wir freuen uns über das große Interesse am Studium und investieren Milliarden für gute Bedingungen an den Hochschulen", sagte sie der F.A.S. Zugleich wisse man um den Wert des dualen Ausbildungssystems. Wanka betonte die Gleichwertigkeit von Studium und Ausbildung. Die Ministerin sagte: "Es ist falsch, zwei anerkannte Stärken unseres Bildungssystems gegeneinander auszuspielen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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