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Ex-Präsidentschaftskandidat Gauck kritisiert die Sprache deutscher Politiker

Archivmeldung vom 20.01.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.01.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Joachim Gauck Bild: Dontworry
Joachim Gauck Bild: Dontworry

Der ehemalige Präsidentschaftskandidat Joachim Gauck hat die Sprache deutscher Politiker kritisiert. "Die politische Klasse hat weitgehend so einen Spezialdiskurs entwickelt wie die Chirurgen auf ihren Kongressen", sagte Gauck der "Zeit". "Jeder Kongressteilnehmer versteht den anderen, nur wir da draußen verstehen Bahnhof." Der einfache Satz, den Leute dutzendfach sagten: "Ach, Herr Gauck, uns erklärt ja keiner was", habe er sich gemerkt.

Gauck räumte jedoch ein, die Bürger seien teilweise selbst Schuld am mangelnden Verständnis. "Mancher huldigt einer politischen Romantik und verwechselt die Realität mit dem gedachten ewigen Guten. Daraus folgt Frust, weil keine Realität dem Wunschbild entsprechen kann", so der Theologe. Andere seien auch denkfaul, und bestimmte Medien fördern das durch eine "Infantilisierung ihres Angebots". Man wolle sich immerfort amüsieren und finde es interessanter, was die Frau des Verteidigungsministers an hat, als das, was dieser sagt. "Der Bürger ist aber weder ein kleines Schaf noch ein kleines Kind, er könnte sich durchaus ein paar Informationen holen und dann urteilen", so Gauck.

Gauck kritisiert Veröffentlichung von Regierungsdokumenten bei WikiLeaks

Der ehemalige Präsidentschaftskandidat Joachim Gauck lehnt die umfassende Veröffentlichung von Regierungsdokumenten auf der Plattform WikiLeaks ab. "Dieser ganze Tratsch über Botschafter und Regierungsmitglieder. Wo ist da der journalistische Gewinn", sagte er der "Zeit". Gauck sagte, es gebe "viele Gründe für Geheimhaltung im politischen Raum", das mache ihn "noch nicht undemokratisch". Der Theologe unterschied zwischen staatlichen Geheimnissen in einer Demokratie und einer Diktatur. "Ich hege nur eine Skepsis gegenüber Geheimnissen, die unter Missachtung der Grundrechte und Verletzung von Bürgerrechten erlangt wurden, um dann in einer Datensammlung zu landen, die von keinem Parlament kontrolliert werden kann." Gauck nannte das Vorgehen von WikiLeaks nicht legitim. In einer Demokratie sei die Veröffentlichung von Geheimdokumenten nur dann zulässig, "wenn eine demokratische Regierung gegen Gesetze verstößt, die sie selber achten und schützen soll". In diesem Zusammenhang nannte er das WikiLeaks-Video über einen US-Hubschrauberangriff auf Zivilisten im Irak "eine kulturelle Tat".

Quelle: dts Nachrichtenagentur



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