Stegner warnt bei Sozialreformen vor Neuauflage der Agenda 2010

Bild: Unbekannt / Eigenes werk
Der Vertreter des linken SPD-Flügels Ralf Stegner hat seine Partei davor gewarnt, bei den anstehenden Sozialreformen die Fehler der Agenda 2010 des früheren Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD) zu wiederholen. "Eine Neuauflage der Agenda 2010 wäre furchtbar", sagte Stegner dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Durch die Agenda 2010 hat die SPD in ihrer Stammwählerschaft massiv
verloren. Sie war nicht komplett falsch. Aber das Problem war, dass
suggeriert wurde, dass alle Leistungsempfänger selbst schuld sind an
ihrer Lage. Das war respektlos, genauso wie der Umgang mit den Kritikern
in den eigenen Reihen. Der Applaus, den es gab, kam von der falschen
Seite", sagte Stegner.
Aus dieser Erfahrung müsse die SPD
Schlüsse ziehen. Reformen und Einschnitte seien nötig, dabei müsse aber
auf Gerechtigkeit geachtet werden. "Wenn die Leute den Eindruck haben,
es geht ungerecht zu, wenn Abstiegsängste geweckt werden, ist das
lebensgefährlich für die SPD", sagte Stegner. "Wir dürfen weder den
falschen Eindruck erwecken, dass Kürzungen im Vordergrund stehen, noch,
dass die SPD eine Sozialtransferpartei ist. Wir sind eine Partei der
Arbeit. Das müssen wir vermitteln."
Nötig sei dafür eine
verständliche Sprache, die Vermeidung von "Schäbigkeitsrhetorik" und
Leidenschaft. Die einzig verlässliche Finanzierungsbasis für
solidarische soziale Sicherungssysteme seien ordentliche Tariflöhne.
Quelle: dts Nachrichtenagentur