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Gleicke: Protestwähler sind nicht nur ein Phänomen im Osten

Archivmeldung vom 04.10.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Christoph Scholz, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Christoph Scholz, on Flickr CC BY-SA 2.0
CC BY-SA 2.0) by Christoph Scholz

Anlässlich des Tages der Deutschen Einheit hat die Ostbeauftragte Iris Gleicke (SPD) vor einfachen Erklärungen für den Erfolg der AfD bei der Bundestagswahl gewarnt. "Es gibt nicht die eine und auch keine einfache Erklärung für den Erfolg der AfD. Sie hat auch in Westdeutschland sehr starke Ergebnisse erzielt", sagte Gleicke dem "Handelsblatt".

Sie halte nichts davon, Ost und West gegeneinander auszuspielen. "Alle sind aufgerufen, jetzt ernsthaft die Ursachen zu erforschen und die Probleme zu lösen." Die AfD war in Sachsen mit 27 Prozent der Wählerstimmen knapp stärkste Partei vor der CDU geworden. Sie schnitt allerdings auch im Westen stark ab, besonders in Bayern und Baden-Württemberg mit mehr als zwölf Prozent. Auch im Osten zeigt sich beim AfD-Wahlerfolg ein Süd-Nord-Gefälle von den eher wohlhabenden Staaten im Süden zu den wirtschaftsschwächeren nördlichen Bundesländern.

Gleicke fürchtet, dass die Unzufriedenheit vor allem der Landbevölkerung zwar im Osten begonnen hat, im Westen aber zeitverzögert ebenfalls stattfindet. "Ostdeutschland ist ein großes zusammenhängendes strukturschwaches Gebiet, während es im Westen eher einzelne Inseln sind. Die Probleme vor Ort und für die Menschen sind aber hüben wie drüben dieselben: zum Beispiel, wenn der Schulbus das einzige öffentliche Verkehrsmittel ist, wenn kein Laden fußläufig erreichbar ist oder das nächste Krankenhaus sehr weit weg", sagte sie.

Im Osten sei die Unzufriedenheit größer, weil viele Menschen ihre Lebensleistung aus der DDR- und Nachwendezeit nicht anerkannt sehen würden. "Mit dem 3. Oktober 1990 hat sich für die DDR-Bürger über Nacht alles geändert, kein Stein blieb auf dem anderen, während im Westen das Leben weiterging wie bisher", sagte sie. Auch das Misstrauen gegenüber politischen Institutionen sei im Osten ausgeprägter.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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