CDU-Widerstand gegen Rentenpaket
In der CDU formiert sich öffentlich Widerstand gegen das geplante Rentenpaket der Bundesregierung. Dieser richtet sich vor allem gegen das beabsichtigte Ausschalten des sogenannten Nachhaltigkeitsfaktors, der die jährlichen Rentenerhöhungen dämpft, wenn es mehr Rentner und weniger Beitragszahler gibt.
"Die ungebremst steigenden Lohnnebenkosten in Deutschland belasten
Unternehmen und Beschäftigte und hemmen die Schaffung neuer
Arbeitsplätze", sagte die baden-württembergische Wirtschaftsministerin
Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) der FAZ. Um zu einer "faireren
Lastenverteilung zwischen Beitragszahlern und Leistungsempfängern zu
kommen" müsse daher auch "Nachhaltigkeits- oder Demographiefaktor
reaktiviert werden", mahnte sie und bezog diese Forderung ausdrücklich
auf das Jahr 2026.
Der Anfang August vom Bundeskabinett
beschlossene Gesetzentwurf zum Rentenpaket soll den Faktor für die Jahre
2026 bis 2031 ausschalten. Ohne Gesetzesänderung würde er 2026
automatisch wieder greifen.
Auch der Vorsitzende der Jungen
Gruppe der Unionsfraktion im Bundestag, Pascal Reddig, äußerte starke
Vorbehalte. Schon heute fließe fast ein Viertel des gesamten
Bundeshaushalts an die Rentenversicherung, sagte er der FAZ. Mit dem nun
geplanten Paket kämen "kumuliert bis 2040 weitere 200 Milliarden
obendrauf", warnte er.
Seine Entscheidungssituation skizziert er
so: "Wenn überhaupt, sind diese Mehrausgaben gegenüber der jungen
Generation nur durch gleichzeitige tiefgreifende Strukturreformen zu
rechtfertigen." Und das seien die genannten Punkte, von der Abschaffung
der Frühverrentungsanreize bis zur "schnellstmöglichen Wiedereinsetzung"
des Nachhaltigkeitsfaktors.
Quelle: dts Nachrichtenagentur