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Unions-Fraktionschef Kauder und Ruhrbischof Overbeck widersprechen Rede von Wulff

Archivmeldung vom 06.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Volker Kauder / Bild: bundestag.de
Volker Kauder / Bild: bundestag.de

Der Unions-Fraktionschef Volker Kauder hat in einem Interview mit der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Donnerstagsausgabe) deutliche Kritik an der Rede des Bundespräsidenten Christian Wulff geübt. Sie habe dazu geführt "dass erklärende Interpretationen notwendig sind". Kauder widerspricht aber Wulff in dessen Einschätzung, dass der Islam zu Deutschland gehöre wie das Christentum und das Judentum.

"Ein Islam, der die Scharia vertritt und in dessen Namen die Unterdrückung der Frau geschieht, kann nie und nimmer zu Deutschland gehören", meint Kauder. Der Maßstab für unser Zusammenleben sei das Grundgesetz "das auf unserem christlich-jüdischen Erbe beruht", so der CDU-Politiker weiter. Er rate aber dazu, so der Fraktionschef, die Religionszugehörigkeit nicht zum alleinigen Thema der Integrationsdebatte zu machen "als ließen sich alle Probleme damit erklären."

Quelle: Neue Westfälische (Bielefeld)

 

Ruhrbischof Overbeck widerspricht Wulff

Der Bischof von Essen, Franz-Joef Overbeck, hat Bundespräsident Christian Wulff in seinen Aussagen über den Islam widersprochen. "Deutschland ist sehr klassisch kulturell vom Christentum geprägt", sagte der Ruhrbischof den Zeitungen der WAZ-Gruppe (Donnerstagausgabe). "Seit der Reformation von der evangelischen und der katholischen Konfession. Das Judentum ist eine wesentliche Quelle des Christentums." Der Islam hingegen sei historisch gesehen erst 600 Jahre später gekommen. Dennoch habe sich "durch die modernen Wanderungsbewegungen und die kulturellen Einflüsse" die innere Struktur unseres Landes verändert. "Von daher haben selbstverständlich auch Menschen anderer Religionszugehörigkeit ein Recht, mit uns zu leben und das Leben zu gestalten. Insofern gehören Menschen anderer Konfessionen und die Menschen, die keine religiöse Überzeugung haben, selbstverständlich mit zu uns", sagte Overbeck.

Die Tradition unseres Landes jedoch, "unser Rechtsbewusstsein, unser Staatsbewusstsein, unser Bildungsbewusstsein" sei durch das Christentum geprägt. Würde man dies außer Acht lassen, würde man "weder der Geschichte Europas noch der Lerngeschichte Europas" gerecht. Denn sie basiere auf der Religionsfreiheit, nach der jeder Mensch das Recht habe, seine Religion zu leben und auch öffentlich zu praktizieren, so der Ruhrbischof. Wulff hatte in seiner Rede zum 20. Jahrestag der deutschen Einheit gesagt: "Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das Judentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das ist unsere christlich-jüdische Geschichte. Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland." Bischof Overbeck nannte es im Zusammenhang mit der Integration eine Herausforderung, mit einer Gruppe zusammen zu leben, die einer anderen Religion angehört. Christen wie Muslime würden jedoch davon profitieren, diese Herausforderung anzunehmen. "Das ist ein Geben und Nehmen, das hoffentlich für alle ein Gewinn ist."

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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