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Bundeswehrverband warnt vor "katastrophalen Folgen" der Bundeswehrreform

Archivmeldung vom 19.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gemen64 / pixelio.de
Bild: Gemen64 / pixelio.de

Der Deutsche Bundeswehrverband warnt davor, dass sich die anstehende Strukturreform negativ auf die Leistungsfähigkeit der Streitkräfte auswirken wird. "Hier sehe ich aktuell eine riesige Gefahr", sagte der stellvertretende Vorsitzende André Wüstner der Tageszeitung "Die Welt". Die Reform bereitet vielen Kameraden große Sorgen. "Wir spüren in unserem Verband derzeit so viel Unruhe wie in den letzten 20 Jahren nicht", sagte der Major. Es herrsche große Skepsis, ob diese massive Umwälzung wirklich gelinge. "Da nun schon sehr lange um die Neuausrichtung diskutiert und auch bereits einiges versprochen, aber nicht umgesetzt wurde, ist unser anfänglicher Optimismus verschwunden."

Insbesondere seit 1990 hätten die Menschen in den Streitkräften diverse Reformen erlebt, bisher habe es aber nie "einen großen Wurf" gegeben. Das trage nicht zur Zuversicht bei. "Verlieren aber die Menschen in der Bundeswehr, insbesondere das Führungspersonal, den Glauben an die Neuausrichtung, wird das katastrophale Auswirkungen auf das interne Klima haben, auf unsere Unternehmenskultur, auf die Motivation der Mitarbeiter", warnte Wüstner.

Gerade für die Betroffenen außerhalb des Verteidigungsministeriums sei die Reform teilweise unüberschaubar, kritisierte der Verbands-Vize weiter. "Hier muss verstärkt informiert und erklärt werden." Außerdem seien dringend Schritte nötig, um die Bundeswehr als Arbeitgeber attraktiver zu machen. Von den Maßnahmen, die der Bundeswehrverband bereits vor einem Jahr vorgeschlagen habe, seien bisher leider keine umgesetzt. Wüstner forderte Signale für die Soldaten. "Gerade für die Menschen, die die schwierigen Einsätze tapfer schultern, dürfen sich nicht als Reformverlierer fühlen, denn die Bundeswehr braucht sie als Multiplikatoren, die den Dienst in der Bundeswehr positiv nach außen kommunizieren."

Der Appell von Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU), den freiwilligen Dienst in den Streitkräften als eine Sache der Ehre zu verstehen, reicht nach Ansicht des Verbandsvertreters nicht aus. "Das darf nicht dazu führen, dass die Regierung glaubt, Soldaten und ihre Familien erdulden jeden Wochenenddienst, jeden mehrwöchigen Übungsplatzaufenthalt, jeden Auslandseinsatz und jegliche Dienste ohne Vergütung im Sinne der Ehre", sagte Wüstner. "Wenn unser Minister beispielweise glaubt, dass ein durchschnittlicher Satz von zwei bis drei Euro je Überstunde überzeugt, dann ist er fern ab jeglicher Lebenswirklichkeit."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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