Heidelberg-Materials fordert Erlaubnis für CO2-Einlagerung im Boden

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk
Heidelberg Materials, Europas größter Zementhersteller, fordert, dass die neue Bundesregierung die CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS) in Deutschland zügig regelt und erlaubt.
Vorstandschef Dominik von Achten sagte der "Süddeutschen Zeitung": "Wir
hoffen, dass das schnell umgesetzt wird. Es geht jetzt um die Frage,
welche Industrien CO2-Abscheidung nutzen dürfen." In Deutschland ist CCS
de facto verboten. Robert Habeck (Grüne) hatte als
Bundeswirtschaftsminister Vorschläge zur Regulierung gemacht, zur
Umsetzung kam es in seiner Amtszeit aber nicht mehr.
Die neue
Bundesregierung will ebenfalls Regeln schaffen und hält CCS für
sinnvoll. Das Einspeichern von CO2 ist in Deutschland aber durchaus
umstritten. Kritiker warnen vor unkalkulierbaren Risiken wie Lecks und
vor Folgekosten. Von Achten hält diese Bedenken für unbegründet:
"Kohlendioxid im Boden ist ungefährlich."
Es sei notwendig, das
CO2 nicht nur zu exportieren, sondern auch selbst in Deutschland
einzulagern - gerade dort, wo es nicht verschifft werden kann: "Für die
Südländer wie Bayern und Baden-Württemberg wäre es ein echter
Standortnachteil, wenn sie das CO2 nicht einlagern dürften." In der
Zementherstellung lässt sich der Ausstoß von CO2 kaum vermeiden, die
Branche sieht daher CCS als wichtigen Weg, ihre enormen Emissionen zu
reduzieren. Von Achten hält diese Technik für einen Wettbewerbsvorteil:
"Für uns ist die Reduzierung der Emissionen eine Riesenchance."
Derzeit
ist Heidelberg Materials der Dax-Konzern mit den höchsten Emissionen.
Im norwegischen Brevik hat Heidelberg Materials im Juni eine Anlage
eröffnet, die am Zementwerk das CO2 abfängt und verflüssigt.
Anschließend wird es verschifft und vor der Westküste Norwegens tief im
Meeresboden eingelagert. Der norwegische Staat hat mehr als 80 Prozent
der Gesamtinvestitionen von 400 Millionen Euro für die Anlage
übernommen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur