Kassenärzte lehnen Termingarantie der Bundesregierung ab
Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KV) lehnt die von der Bundesregierung geplante Termingarantie für Kassenpatienten beim Facharzt-Besuch ab. "Die geforderte Garantie geht an der Realität vorbei und würde bei Öffnung des stationären Bereichs außerdem zu einer Überlastung der Krankenhäuser führen", sagte KV-Chef Frank Bergmann der "Rheinischen Post".
Im Koalitionsvertrag heißt es: "Die Primärärzte oder die von den
Kassenärztlichen Vereinigungen betriebene Rufnummer 116117 stellen den
medizinisch notwendigen Bedarf für einen Facharzttermin fest. Wir
verpflichten die KV, diese Termine zu vermitteln. Gelingt dies nicht,
wird der Facharztzugang im Krankenhaus ambulant ermöglicht."
Bergmann
begrüßte das geplante Primärarzt-System: "Grundsätzlich finden wir es
sehr begrüßenswert, dass sich die neue Regierung des Themas annimmt. Ein
Primärarztwesen kann eine wichtige Rolle einnehmen, um Patienten
gezielt durchs System zu lotsen", so der KV-Chef.
Zugleich
schränkte er ein: "Allein lösen wird es die bestehenden Probleme
allerdings nicht." Es brauche ein Bündel an Maßnahmen wie eine bessere
Digitalisierung und einen Ausbau der zentralen Nummer 116117. Der Ausbau
der 116117 müsse vollständig gegenfinanziert werden - "zumal es sich
hierbei um ein Instrument der allgemeinen Daseinsfürsorge handelt".
Quelle: dts Nachrichtenagentur