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Lauterbach: Aufschiebung würde Aus für Gesundheitsfonds bedeuten

Archivmeldung vom 10.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Eine Aufschiebung des für Anfang 2009 geplanten Gesundheitsfonds würde nach Ansicht des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach das Ende des Projektes bedeuten. In der PHOENIX-Sendung Unter den Linden sagte er: "Der Gesunheitsfonds, wenn er wirklich um ein Jahr geschoben würde, wenn er also virtuell eingeführt würde, dann käme er natürlich nie mehr."

Kein Gesundheitsminister würde ein so unbeliebtes Konstrukt nachher aufgreifen und sagen, ich ziehe das trotzdem durch, so Lauterbach. In den Wahlkämpfen hätten alle Parteien bereits Alternativen vorschlagen. Allerdings sei offen, ob die Bundeskanzlerin, "die den Fonds ja unbedingt möchte, das jetzt verzögert oder nicht. Wenn sie es verzögert, bedeutet das aus meiner Sicht, der Fonds ist weg", so der SPD-Gesundheitsexperte. Ebenfalls in der PHOENIX-Sendung gab er den kassenärztlichen Vereinigungen eine Mitschuld daran, dass es für Ärzte ein starkes Einkommensgefälle zwischen Ballungszentren und ländlichen Gebieten sowie in Teilen der neuen Ländern gibt. So sei die Zahl der niedergelassenen Ärzte in den vergangenen zehn Jahre insgesamt stetig gestiegen, doch gebe es eine falsche Verteilung der Ärzte, sagte Lauterbach. "Die kassenärztlichen Vereinigungen, die für diese Verteilung zuständig sind, die sind aus meiner Sicht nicht dazu in der Lage. Die haben völlig versagt." Seiner Ansicht nach könnten die kassenärztlichen Vereinigungen "für die Regionen, wo weniger Ärzte sind, mehr Geld ausschütten. Aber das tun sie nicht, weil die kassenärztlichen Vereinigungen immer sagen: Mehr Geld für alle." Der Präsident der Freien Ärzteschaft, Martin Grauduszus, kritisierte in der PHOENIX-Sendung verallgemeinernde Aussagen über die Einkünfte von Ärzten. "Ich finde es unerträglich, wenn ich immer wieder höre, 'die Ärzte bekommen mehr Geld'. Wenn es hier um mehr Geld geht, dann geht es um eine wirtschaftliche Ausstattung der ambulanten Versorgung von Patienten. Und die wird seit Jahren ausgehungert." Vor 20 Jahren habe der Anteil der Ausgaben für den ambulanten Bereich bei 22 Prozent des Geldes der GKV gelegen, heute seien es nur noch 15 Prozent. "Es sind viele Leistungen aus dem stationären in den ambulanten Bereich geschoben und dort übernommen worden und trotzdem ist die Vergütung dieser Leistungen immer niedriger geworden", so der Präsident der Freien Ärzteschaft.

Quelle: PHOENIX

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