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Equal Pay Day: Netzaktivistin unterstützt Vorschlag zu Offenlegung von Gehältern

Archivmeldung vom 20.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ein Bündnis aus ganz Niedersachsen am Equal Pay Day 2014 in Hannover
Ein Bündnis aus ganz Niedersachsen am Equal Pay Day 2014 in Hannover

Foto: Bernd Schwabe in Hannover
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Netzaktivistin Anne Wizorek, die vor zwei Jahren unter dem Hashtag #aufschrei auf Twitter eine Debatte über Sexismus und Gleichberechtigung in Deutschland angestoßen hat, unterstützt den "Equal Pay Day" als "ein Mittel, um die Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern einzuebnen".

In einem Interview mit der "Mitteldeutschen Zeitung" (Freitagausgabe) unterstützte sie auch den Vorschlag von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD), das Offenlegung von Gehältern gesetzlich vorzuschreiben. "Lohntransparenz würde nicht nur Frauen helfen. Auch einige Männer würden dann vermutlich merken, dass sie weniger verdienen als der ihnen gleichgestellte Kollege", sagte sie der Zeitung. Frauen könnten dann auch besser um ihr Gehalt verhandeln, wenn sie wüssten, "dass männliche Kollegen für die gleiche Arbeit besser bezahlt werden".

Außerdem sei es ein Problem, dass typische "Frauenberufe", zum Beispiel Erzieherin oder Altenpflegerin, sehr schlecht bezahlt werden. "Derzeit ist die unverzichtbare Arbeit mit Menschen in der Regel weniger wert als die Arbeit mit Maschinen", so Wizorek.

Kauder: Tarifverträge auf Equal-Pay-Hindernisse prüfen

Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) hat Gewerkschaften und Arbeitgeber aufgefordert, Hindernisse für die gleiche Bezahlung von Männern und Frauen zu beseitigen: Die Tarifpartner müssten "die Tarifverträge einmal genau prüfen, ob darin nicht eine ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern für die gleiche Arbeit angelegt ist", sagte Kauder der "Berliner Zeitung".

Der Unions-Fraktionschef zeigte sich gleichzeitig offen für eine gesetzliche Regelung, die von der SPD angestrebt, von Teilen der Union aber bekämpft wird: "Die gleiche Bezahlung ist ein richtiges Anliegen. Ich habe es schon in der letzten Wahlperiode bedauert, dass wir da nicht vorangekommen sind. Das ist doch mindestens so wichtig wie die Frauenquote, weil viel mehr Frauen betroffen sind", sagte Kauder. Klar sei aber, dass wir dabei wie auch beim Mindestlohn darauf achten werden, dass die Wirtschaft nicht mit überflüssiger Bürokratie belastet werde.

SPD beklagt "himmelschreiende Ungerechtigkeit" bei Entlohnung von Mann und Frau

SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi und die Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen, Elke Ferner, haben die Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau als "himmelschreiende Ungerechtigkeit" bezeichnet. "Seit sage und schreibe 20 Jahren klafft eine Lohnlücke zwischen Frauen und Männern von mindestens 20 Prozent. Mit gegenwärtig 22 Prozent Lohnunterschied gehört Deutschland zu den absoluten Schlusslichtern im EU-Vergleich. Das ist beschämend", erklärten die SPD-Politikerinnen anlässlich des "Equal Pay Day 2015".

Der gesetzliche Mindestlohn sei zwar ein erster Schritt und für mehr als zwei Millionen Frauen bereits eine deutliche Verbesserung. Allerdings sollten Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten "verpflichtet werden, im Lagebericht nach dem Handelsgesetzbuch auch zur Frauenförderung und Entgeltgleichheit Stellung zu nehmen", fordern die SPD-Politikerinnen.

Das Statistische Bundesamt hatte am Montag mitgeteilt, dass das sogenannte Gender Pay Gap, die Differenz des durchschnittlichen Bruttostundenverdienstes der Männer und Frauen im Verhältnis zum Bruttostundenverdienst der Männer, unbereinigt bei 22 und bereinigt bei sieben Prozent liege. Der bereinigte Gender Pay Gap bezieht unterschiedliche Branchen und Berufe, in denen Frauen und Männer tätig sind, sowie ungleich verteilte Arbeitsplatzanforderungen hinsichtlich Führung und Qualifikation mit ein. Auch weitere Faktoren wie zum Beispiel ein niedrigeres Dienstalter und ein geringerer Beschäftigungsumfang bei Frauen wird im bereinigten Wert von sieben Prozent berücksichtigt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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