Menschenrechtler fordern von neuer Regierung mehr Barrierefreiheit
Archivmeldung vom 27.02.2025
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.02.2025 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDas Deutsche Institut für Menschenrechte kritisiert, dass auch 16 Jahre nach dem Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention Menschen mit Behinderungen in Deutschland in nahezu allen Lebensbereichen benachteiligt bleiben.
In einem am Donnerstag veröffentlichten Positionspapier fordert es die 
Parteien zu einer stärkeren Berücksichtigung der Belange von Menschen 
mit Behinderung bei den anstehenden Koalitionsgesprächen auf.
"Wir
 brauchen in der nächsten Legislaturperiode eine starke Sozialpolitik, 
die den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärkt. Die neue Bundesregierung
 muss sich uneingeschränkt zum Prinzip der Inklusion und zur 
Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen bekennen", so Britta 
Schlegel, Leiterin der Monitoring-Stelle UN-Behindertenrechtskonvention 
des Instituts. "Dazu gehört eine aktive und engagierte Politik, die die 
Rechte von Menschen mit Behinderungen und ihre Gleichstellung in den 
Fokus rückt."
Zu den von den Menschenrechtlern geforderten 
Reformen gehören unter anderem die Barrierefreiheit als zwingendes 
Kriterium bei der Vergabe öffentlicher Fördergelder, der Ausbau von 
barrierefreien Arbeitsstätten und eine bessere Förderung von jungen 
Menschen mit Behinderung beim Übergang vom Schul- ins Berufsleben. 
Außerdem brauche mehr Möglichkeiten zum selbstbestimmten Wohnen, 
insbesondere Angebote für barrierearme Wohnungen.
Auch bei der 
oft mangelnden spezifischen Gesundheitsversorgung für Menschen mit 
Behinderung, der politischen Selbstvertretung und der Unterstützung von 
Familien sehen die Aktivisten Nachholbedarf.
In Deutschland leben
 aktuell rund 13 Millionen Menschen mit einer oder mehreren 
Behinderungen. Mit der Ratifizierung des Übereinkommens über die Rechte 
von Menschen mit Behinderungen der UN 2006 hat sich Deutschland 
verpflichtet, ihre gesellschaftliche Inklusion zu gewährleisten. Dazu 
zählen insbesondere die Ermöglichung der gleichberechtigten, 
selbstbestimmten Teilnahme am öffentlichen, politischen und 
Arbeitsleben, eine integrative Bildung sowie die Sicherstellung der 
Gesundheitsversorgung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur


 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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