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IZA-Direktor verteidigt Kindergeldanspruch von EU-Ausländern

Archivmeldung vom 15.05.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Petra Bork / pixelio.de
Bild: Petra Bork / pixelio.de

Der Direktor des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), Klaus F. Zimmermann, hat Kritik am Kindergeldanspruch von EU-Ausländern scharf zurückgewiesen. Es sei richtig, dass derzeit nach europäischem Recht Kindergeldanspruch von EU-Ausländern in Deutschland unabhängig von einer Berufstätigkeit und unabhängig vom Aufenthaltsort des Kindes bestehe, sagte Zimmermann "Handelsblatt-Online". Das könne man aus verschiedenen Blickwinkeln problematisieren, wie es derzeit Abgeordnete der Union tun.

"Anstoßpunkt scheint aber zu sein, dass dies bei vielen Saisonarbeitern aus der EU in Deutschland zu hohen Ansprüchen führt", so Zimmermann. Gerade hier sei aber die Kritik an der europäischen Regelung am wenigsten angebracht. "Denn Saisonarbeitnehmer haben kaum Anlass, ihre Kinder aus der gewohnten Lebensumgebung temporär nach Deutschland zu bringen", sagte Zimmermann weiter. "Sie aus ihrer Lebensumgebung, aus Kindergarten oder Schule zeitweise herauszureißen wäre höchst problematisch, wenn überhaupt realistisch. Auf Deutschland kämen in einem solchen Fall neue Soziallasten zu."

Eine Reduzierung der Kindergeldleistungen auf das Niveau ihres Herkunftslandes oder gar die Belassung der Zahlung bei ihrem Heimatland würde EU-Ausländer zudem "zu Arbeitnehmern zweiter Klasse" machen, warnte der IZA-Chef. Diese Personengruppe würde aber offensichtlich am Arbeitsmarkt gebraucht und übe die wirtschaftlich gewünschte und so nötige europaweite Flexibilität aus.

"Ihre Einschränkung wäre das falsche Signal angesichts der Anpassungsnotwendigkeiten in Europa", sagte Zimmermann. Die Folge könne dann nur sein, "dass sich die Anreize für zirkuläre Migration, das heißt: ein Kommen und Gehen am deutschen Arbeitsmarkt nach unseren Notwendigkeiten, reduzierten", sagte Zimmermann weiter. "Entweder würden wir in vielen Fällen auf notwendige Kräfte verzichten müssen, oder aber die Migranten kämen dauerhaft, auch wenn sie nicht gebraucht würden." Das könne jedoch "kein gutes Konzept" für einen funktionsfähigen europäischen Binnenmarkt sein, unterstrich der Arbeitsmarktforscher. Das sollten die Unions-Politiker bei ihrer Kritik an den derzeitigen Kindergeldregeln bedenken.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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