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Ärzteorganisation Marburger Bund kritisiert Corona-Beschlüsse als unzureichend

Archivmeldung vom 08.01.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Coronavirus (Symbolbild)
Coronavirus (Symbolbild)

Bild: © CC0 / geralt / Pixabay

Die Ärzteorganisation Marburger Bund hat mehrere Beschlüsse des Corona-Gipfels als unzureichend kritisiert. Die Quarantäne-Befreiung für frisch geimpfte und genesene Kontaktpersonen sei "medizinisch fragwürdig", sagte die Marburger-Bund-Vorsitzende Susanne Johna im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). So sei eine von der Delta-Variante des Coronavirus genesene Person nicht gegen die Omikron-Variante immun. "Deswegen muss bei engem Kontakt im häuslichen Umfeld auch für frisch Geimpfte und Genesene eine Quarantäne gelten", forderte Johna.

Zudem sei es "höchst inkonsequent", dass Bund und Länder keine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken in ÖPNV sowie bei allen Veranstaltungen in Innenräumen und Konzerten beschlossen hätten. Im Beschlusspapier werde ausdrücklich auf die hohe Infektionsdynamik der Omikron-Variante hingewiesen und die besondere Wirksamkeit von FFP2-Schutzmasken in geschlossenen Räumen und beim Zusammentreffen mit anderen Personen betont. Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe immer wieder auf den hohen Nutzen von FFP2-Masken zum Schutz vor Ansteckung mit der Omikron-Variante hingewiesen. "Dann wäre es doch nur konsequent, für die Dauer dieser fünften Welle eine FFP2-Masken-Pflicht im ÖPNV, auf Veranstaltungen und Konzerten anzuordnen" und nicht nur zu empfehlen, sagte Johna.

Angesichts der hohen Ansteckungsgefahr in Innenräumen mit geringem Abstand, beispielsweise in Bars und Kneipen, "sollten die Länder zudem in einem Stufenplan festlegen, wann eine vorübergehende Schließung greifen soll", forderte die Marburger-Bund-Vorsitzende.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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