Klein verlangt Gesetzesverschärfung bei Terror-Unterstützung
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, fordert eine Gesetzesverschärfung bei der Unterstützung von ausländischen Terrororganisationen wie der Hamas oder dem "Islamischen Staat". "Ich bin überzeugt, dass der Paragraf 129a im Strafgesetzbuch erweitert werden muss", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Bisher ist nur das Werben für Mitglieder und die Unterstützung von
Terrororganisationen im Ausland verboten. Unter Strafe gehört aber ganz
generell die Sympathiewerbung für Organisationen wie die Hamas."
Zudem
reiche es nicht aus, dass Polizei und Staatsanwaltschaft Betroffene von
antisemitischen Straftaten nur dann informieren würden, wenn ein
Ermittlungsverfahren eingestellt werde. "Die Strafverfolgungsbehörden
müssen auch berichten, wenn ein Fall von Antisemitismus zur Anklage oder
zu einem Urteil führt", sagte Klein. "Das gibt den jüdischen Menschen
in Deutschland ein stärkeres Sicherheitsgefühl."
Der
Antisemitismusbeauftragte hob zugleich hervor, dass Deutschland im Kampf
gegen Judenfeindlichkeit "viel erreicht" habe. "Viele
Staatsanwaltschaften in Deutschland haben einen
Antisemitismusbeauftragten", so Klein. Deutlich stärker als früher seien
die Gerichte dadurch sensibilisiert für ein judenfeindliches Tatmotiv.
"Die Justiz kann schneller und entschlossener auf Antisemitismus
reagieren als früher", sagte Klein.
Auch auf der in dieser Woche
stattfindenden Innenministerkonferenz von Bund und Ländern in
Bremerhaven ist der Kampf gegen Antisemitismus einer der Schwerpunkte
des Treffens. "Antisemitismus bedroht das friedliche Zusammenleben in
unserer Gesellschaft. Er muss deshalb von staatlicher Seite konsequent
und wirksam bekämpft werden. Niemals dürfen wir hier nachlassen", sagte
Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) den
Funke-Zeitungen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur