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Wirtschaft und Wissenschaftler halten Regierungsprognose zum Krippenausbau für zu optimistisch

Archivmeldung vom 19.05.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.05.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Helene Souza / pixelio.de
Bild: Helene Souza / pixelio.de

Die Wirtschaft und Wissenschaftler rechnen damit, dass der Bedarf an Krippenplätzen weitaus größer ist, als von der Bundesregierung kalkuliert. "Ich befürchte, dass im August 2013 viele Eltern bei der Suche nach einem Kitaplatz leer ausgehen", sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Hans-Heinrich Driftmann, der "Welt am Sonntag". Der Ausbau schreite viel zu langsam voran. Er gehe davon aus, "dass deutlich mehr als 260.000 Betreuungsplätze fehlen, weil mehr Eltern einen Betreuungsplatz nachfragen werden als ursprünglich angenommen", sagte der DIHK-Chef. Diese Zahl ist doppelt so groß wie die offizielle Angabe des Bundesfamilienministeriums, das lediglich 130.000 fehlende Plätze einräumt.

Auch der Direktor des Instituts für Bildungs- und Sozialpolitik der Fachhochschule Koblenz, Stefan Sell, rechnet damit, dass der tatsächliche Bedarf größer ist. Ab August 2013 gilt in Deutschland ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für ein- und zweijährige Kinder. Die Regierung kalkuliert damit, dass 39 Prozent der Berechtigten tatsächlich einen Platz in Anspruch nehmen werden. "Die Nachfrage wird vielerorts über 50 Prozent steigen, und zwar nicht nur in den Städten", sagte Stefan Sell der Zeitung. Der Sozialwissenschaftler fürchtet, dass die Kommunen die Standards absenken, um kurzfristig noch Plätze zu schaffen, und warnt: "Das geht zu Lasten der Kleinsten." Auch der Direktor des Deutschen Jugendinstituts (DJI), Thomas Rauschenbach, warnte die Regierung vor einem Scheitern der Krippenoffensive. "Der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz ist das ehrgeizigste familienpolitische Ziel der letzten 30 Jahre. Es darf nicht scheitern", sagte der DJI-Chef der Zeitung. Dies "wäre der politische Super-GAU und würde einen dramatischen Glaubwürdigkeitsverlust nach sich ziehen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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