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Verschrotten zum Wohle der Wirtschaft

Archivmeldung vom 13.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Die Regierung lockt nun mit Geld zum Verschrotten des Altwagens, damit die Kaufkraft für Neuwagen in der Krise nicht weiter schwindet. Ob die Prämie die Richtigen reizt, ist allerdings unklar.

Die Autoindustrie ist in einer schweren Krise. Wegen der Turbulenzen auf den Finanzmärkten und den damit verbundenen Rezessionsängsten will sich fast niemand mehr einen Neuwagen kaufen.

Die Verbraucher halten lieber das Geld beisammen und fahren ihr altes Auto weiter. Dadurch stehen Neuwagen zu Tausenden bei den Händlern auf Halde. Die große Koalition hat sich deshalb vergangene Nacht auf eine Unterstützung der Autobauer verständigt: Mit Hilfe einer Abwrackprämie soll der Überhang wieder schrumpfen und die Branche neue Hoffnung schöpfen. Dafür, dass sie ihr altes Auto in die Schrottpresse geben, so der Beschluss, zahlt der Staat Verbrauchern einen Zuschuss beim Kauf eines Neuwagens.

Union und SPD einigten sich darauf, Altautobesitzern eine einmalige «Umweltprämie» in Höhe von 2500 Euro zu zahlen, wenn sie ihr bisheriges, mindestens neun Jahre altes Fahrzeug verschrotten lassen. Im Gegenzug muss der Besitzer einen Neuwagen kaufen und diesen noch in diesem Jahr zulassen. Für diese Art von Absatzförderung will die große Koalition im Rahmen ihres zweiten Konjunkturpaketes 1,5 Milliarden Euro bereitstellen.

Das bereits seit Wochen diskutierte Vorhaben trifft auf breite Zustimmung. In seltener Einigkeit erhoffen sich Politik, Verbände, Hersteller, Gewerkschaften und Automobilclubs davon eine Ankurbelung des darbenden Neuwagengeschäfts.

Die Prämie wäre ein weiterer Anreiz neben der schon von der Bundesregierung beschlossenen befristeten Steuerbefreiung für Neuzulassungen. Jedoch kursieren unterschiedliche Auffassungen darüber, was sie tatsächlich bewirkt.

So erwarten die Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCoopers (PwC) von der Regelung einen «starken Nachfrageimpuls». «Wir prognostizieren bei einer Prämie von 2500 Euro beim Kauf eines umweltfreundlichen Neuwagens einen höheren Inlandsabsatz im laufenden Jahr um etwa 300.000 Pkw», sagt Harald Kayser, Leiter des Automotive-Bereichs von PwC in Frankfurt.

Die Prämie sei auch deshalb sinnvoll, weil der Pkw-Bestand in Deutschland so alt wie noch nie sei. Das Durchschnittsalter liege derzeit bei 8,5 Jahren. Rund 3,8 Millionen Fahrzeuge seien sogar 16 bis 25 Jahre seit ihrer Erstzulassung unterwegs.

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