Günther enttäuscht über Ergebnisse des Koalitionsausschusses
Schleswig-Holsteins Regierungschef Daniel Günther (CDU) reagiert irritiert auf die Verständigung auf ein früheres Ausweiten der Mütterrente und den Verzicht auf weitergehende Stromsteuer-Entlastungen. "Das ist zumindest eine eigenartige Prioritätensetzung", sagte Günther dem Podcast "Berlin Playbook" (Freitag) des Nachrichtenmagazins "Politico".
Der CDU-Politiker sagte, er sei von einer Verständigung auf eine
umfassende Stromsteuer-Senkung auch für Privathaushalte ausgegangen.
"Das gibt Abzüge in der B-Note, dass es bei der Frage nicht gelungen
ist, sich zu verständigen", so Günther. "Das ist schade, weil es den
Anfangsschwung ein bisschen schmälert." Generell bescheinigte der
CDU-Politiker der Koalition jedoch einen guten Start.
Günther
nahm Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) gegen Kritik aus der CDU in
Schutz. "Einige aus meiner Partei haben gesagt, jetzt ist Lars Klingbeil
an allem schuld", so der Ministerpräsident. "Ich glaube, es ist
abwegig, so zu diskutieren. Alle sind in der Verantwortung."
Das
Vorziehen der Mütterrenten-Ausweitung hält Günther nicht für das
richtige Signal. "Ich habe das immer so verstanden: Wir machen
Sondervermögen und sind uns alle einig darin, dass das Geld, was jetzt
investiert wird, auch das Ziel hat, wirtschaftlichen Aufschwung
hinzubekommen", so der CDU-Politiker. Aus seiner Sicht hätte "es gut
gepasst, wenn die Strompreise für alle noch stärker gesunken wären" als
ohnehin geplant.
Im Koalitionsvertrag heißt es: "Wir wollen
Unternehmen und Verbraucher in Deutschland dauerhaft um mindestens fünf
Cent pro kWh mit einem Maßnahmenpaket entlasten. Dafür werden wir als
Sofortmaßnahme die Stromsteuer für alle auf das europäische Mindestmaß
senken und Umlagen und Netzentgelte reduzieren. Um Planungssicherheit zu
schaffen, ist unser Ziel, die Netzentgelte dauerhaft zu deckeln." Im
vom Bundeskabinett beschlossenen Bundeshaushalt für 2026 ist die
Stromsteuersenkung nur noch für die Land- und Forstwirtschaft sowie die
Industrie vorgesehen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur