Reform der Mitbestimmung droht zu scheitern
Archivmeldung vom 26.08.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.08.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlDie Biedenkopf-Kommission zur Reform der deutschen Mitbestimmung wird vermutlich scheitern. In Kommissionskreisen erfuhr der "Tagesspiegel am Sonntag", das eine einvernehmliche Empfehlung der Kommission an den Gesetzgeber so gut wie ausgeschlossen ist, da die Vorstellungen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern viel zu weit auseinander liegen.
"Die Arbeitgeber wollen die Kommission nutzen, um
die Mitbestimmung platt zu machen", sagte ein Arbeitnehmervertreter. 
Auf Arbeitgeberseite hieß es, "eine Einigung ist unwahrscheinlich".
Am kommenden Mittwoch gibt es in Berlin eine Jubiläumsveranstaltung 
zum 30. Geburtstag des Mitbestimmungsgesetzes, auf der 
Bundeskanzlerin Angela Merkel die Festrede hält. Merkel wird sich bei
ihren Ausführungen an der Koalitionsvereinbarung orientieren, in der 
vom "Erfolgsmodell der deutschen Mitbestimmung" die Rede ist, das 
aber "mit globalen und europäischen Herausforderungen Schritt halten 
muss". Die Regierungskommission unter Vorsitz des CDU-Politikers Kurt
Biedenkopf soll "Vorschläge für eine europataugliche 
Weiterentwicklung der deutschen Unternehmensmitbestimmung 
erarbeiten". Die Regierung will dann die "einvernehmlich erzielten 
Ergebnisse der Kommission aufgreifen" und falls erforderlich und 
geboten, "Anpassungen der nationalen Unternehmensmitbestimmung 
vornehmen". 
Biedenkopf will auf der nächsten Sitzung der Kommission am 19. September einen ersten Vorschlag machen, der aber kaum in Deckung zu bringen ist mit Arbeitgebern und Gewerkschaftern.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel

 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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