Reichinnek offen für Debatte um Personalausstattung der Bundeswehr

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Linken-Co-Fraktionschefin Heidi Reichinnek hat sich offen für eine Diskussion über die Aufstockung der Bundeswehr um bis zu 60.000 Soldaten geäußert. "Ich finde es gut, dass jetzt überhaupt mal eine Zahl genannt wird und man sich mit dieser Frage auseinandersetzt", sagte Reichinnek den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. "Das ist eine Debatte, die man dringend führen muss: Wie viele Soldaten braucht es - und vor allem, wofür?"
Bisher sei diese Diskussion nicht ausreichend geführt worden.
"Stattdessen hat man mit dem Sondervermögen Entscheidungen
vorweggenommen oder wirft wild Zahlen in den Raum, wie viel Prozent des
Bruttoinlandsprodukts für Rüstung ausgegeben werden sollen." Zentral sei
aus ihrer Sicht die Klärung grundlegender Fragen: "Was soll der Auftrag
der Bundeswehr sein, die laut Grundgesetz eine Verteidigungsarmee ist,
welche Ausstattung braucht es dafür und mit wie vielen Personen kann sie
das leisten?"
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD)
rechnet zur Erfüllung der Nato-Planungsziele mit bis zu 60.000 Soldaten
mehr. Das wirft einmal mehr die Frage nach der Wehrpflicht in
Deutschland auf. Für eine umfangreiche Reform der 2011 ausgesetzten
Wehrpflicht, wie etwa die Einbeziehung von Frauen oder die Einführung
eines Gesellschaftsjahres für alle, muss allerdings das Grundgesetz
geändert werden. Dazu braucht die Koalition eine Zweidrittelmehrheit.
Soll diese ohne die Stimmen der AfD erreicht werden, wäre die Zustimmung
der Linken notwendig. Bei der Union gilt aber weiterhin ein
Unvereinbarkeitsbeschluss - sowohl mit Linken als auch der AfD.
Quelle: dts Nachrichtenagentur