Bundesregierung plant Erfolgskontrollen für Infrastruktur-Milliarden
Angesichts von Warnungen vor einer Zweckentfremdung von Mitteln plant die Bundesregierung regelmäßige Erfolgskontrollen für das neue Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität. Das geht aus dem Referentenentwurf des Bundesfinanzministeriums zur Errichtung des 500-Milliarden-Euro-Topfes hervor, über den der "Spiegel" berichtet.
Demnach soll schon in der Planungsphase geprüft werden, ob geplante
Ausgaben eine "Verbesserung der Infrastruktur sowie eine Förderung des
Wirtschaftswachstums" begünstigen. Davon sollen für einzelne Maßnahmen
Ziele abgeleitet und Methoden für deren Erfolgskontrolle festgelegt
werden. Vorgesehen sind solche Kontrollen vier und acht Jahre nach
Inkrafttreten des Gesetzes sowie nach dem Ende der Laufzeit des
Sondervermögens.
Dass die deutsche Staatsverschuldung durch die
zusätzlichen Schulden deutlich ansteigen dürfte, ist laut
Finanzministerium kein Grund zur Sorge. Die Infrastrukturmilliarden
könnten das "mittelfristige Wirtschaftswachstum der deutschen
Volkswirtschaft spürbar stärken", heißt es im Entwurf. Dieses
zusätzliche Wachstum könne "die belastenden Effekte höherer
Schuldenstände mittelfristig überkompensieren" - etwa über höhere
Steuermehreinnahmen und geringere Transferzahlungen wie das Bürgergeld.
In
dem Gesetzentwurf treten die Beamten auch Befürchtungen entgegen,
angesichts knapper Kapazitäten könnte das Sondervermögen vor allem die
Inflation anheizen. "Auswirkungen auf Einzelpreise und das Preisniveau
sind möglich", heißt es im Entwurf. Diese "dürften sich aber trotz des
hohen Mittelvolumens aufgrund des langen Förderzeitraums in Grenzen
halten".
Quelle: dts Nachrichtenagentur