Hitzige Debatte im Bundestag über Sondersitzungen
Archivmeldung vom 13.03.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo Babić
        
        
        Bild: Eigenes Werk /OTT
Zum Beginn der Bundestagssondersitzung zum geplanten Finanzpaket von Union und SPD haben sich Vertreter aller Parteien eine hitzige Geschäftsordnungsdebatte geliefert. So sagte etwa AfD-Parlamentsgeschäftsführer Bernd Baumann, dass es keinen Grund gebe, das Finanzpaket von Union und SPD in Sondersitzungen "durchzupeitschen". Mehr "Verachtung für Wähler und Demokratie" könne man überhaupt nicht zeigen. "Mehr Missbrauch von Parlament und Verfassung geht nicht", so Baumann.
SPD-Parlamentsgeschäftsführerin Katja Mast entgegnete, dass der alte 
Bundestag vor der Konstituierung des neuen Bundestags weiterhin voll 
handlungs- und beschlussfähig sei. Man stehe vor "fundamentalen 
Veränderungen der internationalen Sicherheitslage". Deshalb sei ein 
zügiges Verfahren nötig.
Ähnlich äußerte sich 
Union-Parlamentsgeschäftsführer Thorsten Frei. Er sagte, dass man 
"schnell und entschlossen" agieren müsse. "Wir halten uns an alle 
Vorschriften der Geschäftsordnung unseres Hauses." Es würden keine 
Fristen verkürzt und es gebe die zumutbare Möglichkeit, sich mit diesen 
Vorlagen auseinanderzusetzen.
Kritischer äußerten sich Vertreter 
von Grünen und FDP. Grünen-Parlamentsgeschäftsführerin Irene Mihalic 
warf Union und SPD "Ignoranz gegenüber der Realität" vor. Das gewählte 
parlamentarische Verfahren sei von "erheblichen Risiken" behaftet. Union
 und SPD trügen die volle Verantwortung dafür. Der FDP-Abgeordnete 
Johannes Vogel warf CDU-Chef Friedrich Merz derweil drei Fehler vor: 
Dieser mache das Gegenteil von dem, was er vor der Wahl gesagt habe, 
wiederholen einen "Geburtsfehler der Ampel" und folge dem "Politikmodus 
von Angela Merkel", so Vogel. Die Linke zeigte sich unterdessen "empört"
 über die Sondersitzungen, und das BSW zog einen historischen Vergleich 
zur Situation rund um Kriegskredite im Jahr 1914.
Für scharfe 
Kritik vor allem von der AfD und den Linken sorgt vor allem die 
Entscheidung, den gesamten Komplex noch im "alten" Bundestag zu 
behandeln, obwohl die Zusammensetzung des neuen bereits feststeht und 
Union, SPD und Grüne dann nicht mehr über eine Zweidrittelmehrheit 
verfügen. AfD und Linke klagen deshalb in Karlsruhe gegen die 
Sondersitzungen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur

        
        
        
        
        
      
      