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Regierung rechnet schon im ersten Jahr mit 50.000 zusätzlichen Frührentnern

Archivmeldung vom 06.03.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.03.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Günter Havlena / pixelio.de
Bild: Günter Havlena / pixelio.de

Die Bundesregierung rechnet in einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen wegen der geplanten abschlagsfreien Rente mit 63 bereits im ersten Jahr mit etwa 50.000 Menschen zusätzlich, die in den vorgezogenen Ruhestand gehen. Das Schreiben liegt der "Süddeutschen Zeitung" vor.

"Die Bundesregierung geht davon aus, dass von den insgesamt rund 200.000 Personen, die im Einführungsjahr von der neuen Regelung profitieren, rund ein Viertel ohne diese Regelung einen späteren Rentenzugang gewählt hätte", heißt es in der Antwort des Staatssekretärs im Bundesarbeitsministeriums, Jörg Asmussen, auf eine Anfrage des rentenpolitischen Sprechers der Grünen, Markus Kurth.

Etwa 50.000 Menschen würden demnach also früher aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden, weil sie dies nun ohne finanzielle Nachteile tun können und als Ruheständler mit 63 keine finanziellen Abstriche machen müssten. Umgekehrt bringt die Bundesregierung damit zum Ausdruck, dass nach ihren Berechnungen 150.000 pro Jahr sowieso ab 63 in Rente gegangen wären - ob mit oder ohne Abschläge.

Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung gingen 2012 etwa 113.000 Menschen ab 63 vorzeitig in Rente und nahmen dafür die Einbußen in Kauf. Insgesamt liegt die Zahl dieser Frührentner bei 1,5 Millionen. 2012 wurden etwa 650.000 neue Altersrentner gezählt. Gemessen daran könnte fast ein Drittel eines Neu-Rentner-Zugangs von der Rente mit 63 profitieren.

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Kurth sagte der SZ: "Der Wandel der Arbeitswelt ist die politische Großaufgabe der Zukunft - nicht aber die alte Politik des Vorruhestands." Statt die Herausforderungen einer längeren Lebensarbeitszeit zu bewältigen und flexiblere Rentenübergänge zu schaffen, entziehe die große Koalition "dem Arbeitsmarkt Jahr für Jahr Zehntausende Fachkräfte". Individuell sei jedem dritten Neu-Rentner die vorgezogene Rente gegönnt. "In der Gesamtschau werden aber alle Anstrengungen zurückgeworfen, ältere Arbeitnehmer im Betrieb zur Normalität werden zu lassen", warnte Kurth.

Derzeit ist ein Abschied vom Arbeitsleben bereits mit 63 möglich, wenn die sogenannte Wartezeit von 35 Jahren erfüllt ist. Dazu gehören außer Beitragszeiten anrechenbare Zeiten ohne Beitragsleistung wie etwa Zeiten des Studiums. Wer dazu bereit ist, muss jedoch Abschläge in Höhe von 0,3 Prozent pro Monat oder 3,6 Prozent pro Jahr der Frühverrentung in Kauf nehmen. Die neue Rente mit 63 soll es hingegen ohne Abschläge geben, aber nur für langjährig Versicherte, die 45 Beitragsjahre vorweisen können.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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