Bremer Innensenator kritisiert Verfassungsschutz-Gutachten zur AfD
Der Bremer Innensenator und Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Ulrich Mäurer (SPD), blickt kritisch auf die Debatte um ein AfD-Verbot. "Für ein solches Verfahren braucht man eine überzeugende Aufbereitung. Das vorliegende Gutachten des Bundesamtes für Verfassungsschutz allein wird von vielen meiner IMK-Kollegen als nicht ausreichend eingestuft, um ein Verbotsverfahren einzuleiten", sagte er der "Welt".
"Die zentrale Schwäche des Gutachtens besteht darin, dass es zu den für
ein Verbotsverfahren zentralen Themen Demokratiegefährdung und
Rechtsstaatlichkeit vage bleibt. Das Gutachten beschränkt sich
überwiegend auf das Thema Menschenwürde. Ich hielte es für viel zu
riskant und zu dünn, ausschließlich mit einer solchen Argumentation in
Karlsruhe anzutreten", sagte Mäurer, der in der Vergangenheit bereits an
zwei erfolglosen Verbotsverfahren beteiligt war. "Wenn man ein solches
Verfahren betreiben will, muss man es sehr, sehr sorgfältig machen."
Mäurer
ist seit 2008 Innensenator in Bremen. In diesem Jahr leitet er die
Innenministerkonferenz, die vom 11. bis 13. Juni in Bremerhaven
stattfindet. Auf der Tagesordnung steht unter anderem der Umgang mit der
AfD und ein mögliches Verbot sowie die Auswirkungen der Einstufung als
gesichert extremistische Bestrebung, insbesondere auf Beschäftigte im
öffentlichen Dienst.
Quelle: dts Nachrichtenagentur